Prozess zur Risikominimierung an der Maschine

Allgemeines

Die sicherheitstechnische Gestaltung von Maschinen hat den Schutz von Personen zum Ziel. Bei Maschinen mit elektrisch geregelten Antrieben geht die Gefährdung in erster Linie von den bewegten Maschinenteilen und der Elektrizität selbst aus.

Nur Sie als Anwender, Maschinenbauer oder Systemintegrator sind mit allen Bedingungen und Faktoren vertraut, die bei Installation, Einrichtung, Betrieb, Reparatur und Wartung der Maschine oder des Prozesses zum Tragen kommen. Deshalb können nur Sie die geeigneten Automatisie­rungsgeräte und entsprechenden Schutz- und Sperrvorrichtungen bestimmen. und deren Einsatz validieren

Gefährungs- und Risikoanalyse

Auf Basis der Anlagenkonfiguration und -verwendung muss eine Gefährdungs- und Risikoanalyse der Anlage (zum Beispiel nach EN ISO 12100 oder EN ISO 13849-1) durchgeführt werden. Die Ergebnisse dieser Analyse müssen bei der Konstruktion der Maschine und der anschließenden Ausstattung mit sicherheitsbezogenen Einrichtungen und sicherheitsbezogenen Funktionen berücksichtigt werden. Die Ergebnisse Ihrer Analyse können von in dieser Dokumentation oder mitgeltenden Dokumentationen enthaltenen Anwendungsbeispielen abweichen. Es können z. B. zusätzliche Sicherheitskomponenten erforderlich sein. Grundsätzlich haben die Ergebnisse aus der Gefährdungs- und Risikoanalyse Vorrang.

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NICHT-KONFORMITÄT MIT DEN ANFORDERUNGEN AN DIE SICHERHEITSFUNKTION

oLegen Sie die zu berücksichtigenden Anforderungen und/oder zu ergreifenden Maßnahmen für die durchzuführende Risikoanalyse fest.

oStellen Sie sicher, dass Ihre Sicherheitsanwendung den geltenden Sicherheitsvorschriften und Normen entspricht.

oVergewissern Sie sich, dass angemessene Verfahren und Maßnahmen (in Übereinstimmung mit den geltenden branchenspezifischen Standards) eingerichtet wurden, durch die sich gefährliche Situationen beim Betrieb der Maschine vermeiden lassen.

oBei Gefahr für Personal und/oder Geräte sind geeignete Sicherheitssperren zu verwenden.

oPrüfen Sie die globale Sicherheitsfunktion und unterziehen Sie Ihre Anwendung umfassenden Tests.

Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben.

Die Norm EN ISO 13849-1, Sicherheit von Maschinen - Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen - Part 1: Allgemeine Gestaltungsleitsätze, beschreibt einen iterativen Prozess für die Auswahl und Gestaltung der sicherheitsbezogenen Teile von Steuerungen, um das Risiko für die Maschine auf ein akzeptables Niveau zu begrenzen:

So führen Sie eine Risikobeurteilung und -minimierung nach EN ISO 12100 durch:

1.Grenzen der Maschine festlegen.

2.Gefährdungen der Maschine identifizieren.

3.Risiko einschätzen.

4.Risiko beurteilen.

5.Risiken durch Folgendes minieren:

oEigensichere Ausführung

oSchutzvorrichtungen

oInformationen für die Benutzer (siehe EN ISO 12100)

6.Planung der sicherheitsbezogenen Steuerungsteile (SRP/CS, Safety-Related Parts of the Control System) im Rahmen eines interaktiven Prozesses

So planen Sie die sicherheitsbezogenen Steuerungsteile in einem interaktiven Prozess:

Schritt

Aktion

1

Über die SRP/CS (Safety-Related Parts of the Control System auszuführenden notwendigen Sicherheitsfunktionen identifizieren.

2

Geforderte Eigenschaften für jede Sicherheitsfunktion festlegen.

3

Erforderliches Performance Level PLr bestimmen.

4

Sicherheitsbezogene Teile identifizieren, die die Sicherheitsfunktion ausführen.

5

Performance Level PL der obigen sicherheitsbezogenen Teile ermitteln.

6

Performance Level PL für die Sicherheitsfunktion verifizieren (PL ≥ PLr).

7

Überprüfen, ob alle Anforderungen erreicht wurden (Validierung).

Zusätzliche Informationen hierzu finden Sie auf www.schneider-electric.com.