Begriffserklärungen

Die folgenden Begriffserläuterungen sind alphabetisch sortiert.

Begriff

Erläuterung

Anlaufsperre

Bei einer aktiven Anlaufsperre befinden sich alle sicherheitsbezogenen Ausgänge des Funktions­bausteins im definierten sicheren Zustand. Dadurch wird ein unbeabsichtigter Anlauf einer Maschine/Anlage verhindert.

Im Fall einer aktiven Anlaufsperre muss diese durch ein Rücksetz-Signal aufgehoben werden, um die Funktion der Maschine/Anlage zu ermöglichen.

Flankengesteuerte und zustandsgesteuerte Eingänge

Ein Funktionsbaustein wertet die Signale von flankengesteuerten Eingängen nur auf Pegeländerungen aus.

Hingegen verarbeitet ein Funktionsbaustein die Signale von zustandsgesteuerten Eingängen nicht nur bei Signalpegeländerungen, sondern kontinuierlich.

Line Control

Siehe "Querschlusserkennung".

Querschlusserkennung

Ein sogenannter Querschluss ist die ungewollte, fehlerhafte Verbindung zwischen redundanten Stromkreisen.

Als Hilfe zur Erkennung eines solchen Querschlusses können Taktausgänge verwendet werden.

Führt man z.B. zwei verschieden getaktete Signale zweikanalig über ein Not-Halt-Befehlsgerät zurück auf zwei Eingänge der Sicherheitssteuerung, kann ein Querschluss in diesem Not-Halt-Kreis eindeutig erkannt werden: Im Falle eines Querschlusses würde dann, anstelle zweier unterschiedlicher Taktsignale, an den beiden Eingängen dasselbe Taktsignal anliegen.

HINWEIS:

Die Sicherheitssteuerung muss für die Eingänge eine Auswertung der Taktsignale unterstützen.

Weitere Informationen

Beachten Sie auch die entsprechenden Hinweise zur Realisierung einer Querschlusserkennung im Anwen­derhandbuch.

Redundanz

Als Redundanz wird allgemein das Vorhandensein von zusätzlichen Komponenten/Elementen/Einheiten zur Erhöhung der Betriebs- und funktionalen Sicherheit bezeichnet.

Beispiele:

  • Zwei voneinander unabhängige Verarbeitung­seinheiten (Pfade) in der Sicherheitss­teuerung (Signalredundanz).

  • Zwei voneinander unabhängige Strom­kreise/Spannungsversorgungen.

  • Doppelt ausgeführte Kontakte und Signallei­tungen eines sicherheitsbezogenen Befehls­geräts oder eines Aktors.

Risikoanalyse

Wissenschaftlich fundierte und auf vorgegebenen Kriterien (z.B. Risikografen, definiert in diversen Normen, je nach Einsatzbereich) basierende Aussage über die Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensauswirkung möglicher Risiken beim Betrieb einer abzusichernden Maschine oder Anlage.

Anhand der Einstufung nach Kategorien, Stufen oder Performance Leveln (je nach zugrundeliegender Norm, d.h. Anwendungsfeld), ergibt sich das Ergebnis der Risikoanalyse.

Aus dem Ergebnis der Risikoanalyse lässt sich direkt die Architektur des funktionalen Sicherheitssystems ableiten und es lassen sich Aussagen über Maßnahmen zur Fehlererkennung und -vermeidung treffen.

Sicherheitslogik

Als Sicherheitslogik wird der im EcoStruxure Machine Expert - Safety Code-Editor entwickelte sicherheitsbezogene Code bezeichnet.

Die Sicherheitssteuerung wertet die an die sicherheitsbezogenen Eingangsgeräte angeschlossenenen sicherheitsbezogenen Sensoren/Befehlsgeräte gemäß der programmierten Sicherheitslogik aus und steuert ihre Ausgänge mit den angeschlossenen Aktoren entsprechend.

Stopp-Kategorie

Stopp-Kategorien gemäß DIN EN 60204:

  • Stopp-Kategorie 0: Ungesteuertes Still­setzen durch sofortiges Abschalten der Energie zu den Maschinen-Antriebsele­menten.

  • Stopp-Kategorie 1: Gesteuertes Stillsetzen ohne Unterbrechung der Energiezufuhr zu den Maschinen-Antriebselementen, um den Stillstand zu erreichen. Die Energie wird erst dann unterbrochen, wenn der Stillstand erre­icht ist.

  • Stopp-Kategorie 2: Gesteuertes Stillsetzen ohne Unterbrechung der Energiezufuhr zu den Maschinen-Antriebselementen.

Wiederanlaufsperre

Bei einer aktiven Wiederanlaufsperre befinden sich alle sicherheitsbezogenen Ausgänge des Funk­tionsbausteins im definierten sicheren Zustand. Dadurch wird ein unbeabsichtigter Wiederanlauf einer Maschine/Anlage verhindert.

Im Fall einer aktiven Wiederanlaufsperre muss diese durch ein Rücksetz-Signal aufgehoben werden, um die Funktion der Maschine/Anlage zu ermöglichen.

Zustandsgesteuerte Eingänge

Siehe "Flankengesteuerte Eingänge".