In diesem Kapitel ist eine weitere mögliche Anwendung beschrieben, in der der Funktionsbaustein einen dreistufigen Zustimmschalter auswertet.
Der Einsatz des Funktionsbausteins in einer konkreten Anwendung darf ausschließlich nach durchgeführter Risikoanalyse erfolgen.
Auf eine Angabe von Risikokategorie/SIL/PL wird an dieser Stelle verzichtet, weil sich die Einstufung immer in Abhängigkeit von der Anwendung ergibt, in der der Funktionsbaustein eingesetzt wird.
HINWEIS:
Der Einsatz des Funktionsbausteins alleine reicht nicht aus, um die Sicherheitsfunktion entsprechend der aus der Risikoanalyse ermittelten Kat./SIL/PL auszuführen. In Verbindung mit dem eingesetzten sicherheitsbezogenen Ein-/Ausgangsgerät sind weitere Maßnahmen erforderlich, um die Sicherheitsfunktion zu erfüllen. Dazu gehören z. B. die entsprechende Beschaltung und Parametrierung der Ein- und Ausgänge sowie Maßnahmen zum Ausschluss nicht erkennbarer Fehler. Informationen dazu entnehmen Sie bitte der Dokumentation zum eingesetzten sicherheitsbezogenen Ein-/Ausgangsgerät.
HINWEIS:
Für die fachgerechte elektrische Beschaltung der Sicherheitssteuerung und der Erweiterungsmodule (z.B. Anschluss des dreistufigen handbetätigten Zustimmschalters) beachten Sie die Hinweise im Anwenderhandbuch.
Auswertung eines dreistufigen Zustimmschalters. Bestätigung der angewählten Betriebsart durch SF_ModeSelector.
Dieses Beispiel beschreibt die Auswertung eines dreistufigen Zustimmschalters durch den sicherheitsbezogenen Funktionsbaustein SF_EnableSwitch. Der Zustimmschalter wird zur manuellen Bestätigung der angewählten Betriebsart einer Maschine verwendet. Die Betriebsartenwahl erfolgt mit Hilfe eines dreistufigen Betriebsartenwahlschalters S1, der mit dem sicherheitsbezogenen Funktionsbaustein SF_ModeSelector ausgewertet wird.
Um die gesteuerte Maschine in der Betriebsart 2 (im Beispiel: Einrichtbetrieb) oder 3 (Handbetrieb) zu betreiben, ist eine manuelle Zustimmung durch Drücken des Zustimmschalters erforderlich.
Beschaltung des Funktionsbausteins SF_EnableSwitch:
Durch die TRUE-Konstante an Eingang Activate ist der Funktionsbaustein dauerhaft aktiviert.
Der Zustimmschalter S5 ist an die Eingangsklemmen I5 und I6 des sicherheitsbezogenen Eingangsgeräts SDI 1 angeschlossen. Das Signal von Eingangsklemme I5 ist mit der globalen I/O-Variablen S5_SwitchCH1_In verknüpft, die wiederum an den Bausteineingang S_EnableSwitchCh1 angeschlossen ist. Das Signal von Eingangsklemme I6 ist mit der globalen I/O-Variablen S5_SwitchCH2_In verknüpft, die wiederum an den Bausteineingang S_EnableSwitchCh2 angeschlossen ist.
Die Bestätigung der angewählten Betriebsart an Eingang S_SafetyActive des Funktionsbausteins SF_EnableSwitch kommt in Form eines Rückmeldesignals vom Drehzahlwächter, siehe Hinweis unten.
Über S_AutoReset des Funktionsbausteins SF_EnableSwitch ist eine Wiederanlaufsperre vorgegeben, die nach Rückkehr einer gültigen Signalfolge an den Bausteineingängen S_EnableSwitchCh1 und S_EnableSwitchCh2 aktiv wird. Der Reset-Taster S4 zum Aufheben der Wiederanlaufsperre ist an Eingangsklemme NI0 des Standard-Eingangsgeräts DI 1 angeschlossen. Das Reset-Signal ist mit der globalen I/O-Variablen S4_Reset verknüpft. Der Reset-Taster setzt Fehlerzustände beider Funktionsbausteine zurück.
Beschaltung des Funktionsbausteins SF_ModeSelector:
Durch die TRUE-Konstante an Eingang Activate ist auch der sicherheitsbezogene Funktionsbaustein SF_ModeSelector dauerhaft aktiviert.
Der auszuwertende Betriebsartenwahlschalter S1 ist an die drei Eingangsklemmen I0, I1 und I2 des sicherheitsbezogenen Eingangsgeräts SDI 1 angeschlossen. Die Verknüpfung der Signale mit den globalen I/O-Variablen und die Beschaltung der Bausteineingänge sind wie folgt ausgeführt:
Klemme |
globale I/O-Variable |
Bausteineingang |
I0 |
S1_State0_In |
S_Mode0 |
I1 |
S1_State1_In |
S_Mode1 |
I2 |
S1_State2_In |
S_Mode2 |
An Eingangsklemme I3 des sicherheitsbezogenen Eingangsgeräts SDI 1 ist ein Schlüsselschalter S2 angeschlossen. Das Signal ist mit der globalen I/O-Variablen S2_LockMode_In verknüpft, die wiederum an Eingang S_Unlock des sicherheitsbezogenen Funktionsbausteins SF_ModeSelector angeschlossen ist. Durch Abschließen des Schlüsselschalters (S_Unlock = SAFEFALSE) wird die eingestellte Betriebsart verriegelt.
Eingang AutoSetMode ist auf FALSE gesetzt, d.h. es ist eine manuelle Bestätigung der eingestellten Betriebsart an Eingang S_SetMode notwendig. Zu diesem Zweck ist an der Eingangsklemme I4 des sicherheitsbezogenen Eingangsgeräts SDI 1 ein Taster S3 angeschlossen. Das Signal ist mit der globalen I/O-Variablen S3_SetMode_In verknüpft, die wiederum an den Bausteineingang S_SetMode angeschlossen ist.
Das Signal des an Eingangsklemme NI0 des Standard-Eingangsgeräts DI 1 angeschlossenen Reset-Tasters S4 dient zum Rücksetzen von Fehlermeldungen (positive Signalflanke an Bausteineingang Reset). Die globale I/O-Variable S4_Reset ist an die Funktionsbausteine SF_EnableSwitch und SF_ModeSelector angeschlossen.
HINWEIS:
Hinweise zur Abbildung:
Die Freigabesignale S_Mode0Sel bis S_Mode2Sel des Funktionsbausteins SF_ModeSelector haben folgende Funktion:
(1): Automatikbetrieb.
(2): Einrichtbetrieb. Anforderung der sicheren reduzierten Geschwindigkeit am Drehzahlwächter.
(3): Handbetrieb.
Beschaltung des Funktionsbausteins SF_EnableSwitch:
(4): Eingang S_SafetyActive des Funktionsbausteins SF_EnableSwitch ist mit dem Rückmeldesignal des Drehzahlwächters verschaltet. Dieses Rückmeldesignal dient zur Bestätigung der angewählten Betriebsart (reduzierte Geschwindigkeit).
(5): Das Freigabesignal S_EnableSwitchOut des Funktionsbausteins SF_EnableSwitch ist mit weiteren sicherheitsbezogenen Funktionsbausteinen oder Funktionen verschaltet und steuert auf diese Weise die Applikation.
S1 |
Betriebsartenwahlschalter mit 3 Schaltstellungen |
S2 |
Schlüsselschalter |
S3 |
Quittierung |
S4 |
Reset |
S5 |
Dreistufiger Zustimmschalter |
|
Siehe Hinweis vor der Abbildung. |