Umsetzung der Sicherheitsanforderungen aus anzuwendenden Normen
Der Funktionsbaustein wurde entsprechend den in diesem Kapitel genannten Sicherheitsanforderungen (aus anzuwendenden Normen) entwickelt. Alle weiteren Anforderungen aus diesen Normen müssen Sie bei der Umsetzung der Sicherheitsfunktion beachten.
Im Folgenden ist aufgeführt, wie entweder der Funktionsbaustein Anforderungen aus den Normen erfüllt oder welche Maßnahmen Sie zur Erfüllung der Anforderungen aus den Normen ergreifen müssen.
Normen |
Kontext/Anforderung |
Realisierung |
EN 1088 |
Verriegelte trennende Schutzeinrichtung
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Eingang S_GuardMonitoring muss mit dem Schalter der Schutzeinrichtung verschaltet werden, damit der sicherheitsbezogene Funktionsbaustein den Status der angeschlossenen Schutzeinrichtung (offen/geschlossen) auswerten kann. Wenn S_GuardMonitoring = SAFEFALSE, steuert der Funktionsbaustein den Freigabeausgang S_GuardLocked auf SAFEFALSE. Eingang S_GuardLock muss mit einem Rückmeldesignal der Zuhaltung der Schutzeinrichtung verschaltet werden, damit der sicherheitsbezogene Funktionsbaustein den Status der Zuhaltung der Schutzeinrichtung (verriegelt/entriegelt) auswerten kann. Wenn Eingang S_GuardLock = SAFEFALSE, steuert der Funktionsbaustein den Freigabeausgang S_GuardLocked auf SAFEFALSE. Der Eingang S_SafetyActive muss mit einem außerhalb des sicherheitsbezogenen Funktionsbausteins generierten Signal, welches den Status des Betriebsbereichs meldet, verschaltet werden. Der Eingang wertet aus, ob der Betriebsbereich beim Öffnen der Schutztür im definierten sicheren Zustand ist (Überwachung z.B. durch Stillstandswächter). Wenn Eingang S_SafetyActive = SAFEFALSE, steuert der Funktionsbaustein den Freigabeausgang S_GuardLocked auf SAFEFALSE. Bei S_SafetyActive = SAFETRUE kann die Entriegelung der Zuhaltung der Schutzeinrichtung mit UnlockRequest angefordert werden. Das anwenderseitig generierte Signal zur Meldung, dass der Betriebsbereich im definierten sicheren Zustand ist, darf erst dann den Zustand SAFETRUE aufweisen, wenn im Betriebsbereich kein Verletzungsrisiko besteht. Die Ansteuerung von S_SafetyActive müssen Sie eigenverantwortlich realisieren. Nach Verriegelung der geschlossenen Schutzeinrichtung unterstützt der sicherheitsbezogene Funktionsbaustein optional eine Wiederanlaufsperre, je nach Vorgabe an S_AutoReset. Nach Bausteinaktivierung unterstützt der sicherheitsbezogene Funktionsbaustein optional eine Anlaufsperre, je nach Vorgabe an S_StartReset. |
EN 1088 |
Verriegelungseinrichtung mit Zuhaltung: Entsperrung mit Bedingung (vierstufige Verriegelung) |
Der korrekt verschaltete sicherheitsbezogene Funktionsbaustein unterstützt eine vierstufige Verriegelung. Die Verschaltung müssen Sie eigenverantwortlich realisieren. |
EN ISO 13849-1 |
Manuelle Rückstelleinrichtung |
Eingang Reset unterstützt die Funktion der manuellen Rückstelleinrichtung. HINWEIS: Abweichend von der Norm EN ISO 13849-1 erfolgt das Rücksetzen nicht wie dort gefordert durch eine negative (fallende) sondern durch eine positive (steigende) Flanke. |
EN ISO 12100-2 |
Anlauf nach Ausfall der Versorgungsspannung/Spontaner Wiederanlauf |
Der Funktionsbaustein unterstützt eine Anlaufsperre und/oder Wiederanlaufsperre des Funktionsbausteins nach
Planen und realisieren Sie eigenverantwortlich das Anlauf-/Wiederanlaufverhalten entsprechend Ihrer Risikoanalyse. Um einen unbeabsichtigten Anlauf/Wiederanlauf zu verhindern, ist je nach Ergebnis der Risikoanalyse und in Abhängigkeit vom Signalpfad des Rücksetz-Signals ggf. ein zusätzlicher Funktionsstart nach dem Rücksetzen der Sicherheitsfunktion erforderlich. |
EN ISO 13849-1 |
Kategorie B bis 4 |
Ein- oder zweikanalige Schaltung ist in Abhängigkeit von der Kategorie auszuführen. HINWEIS: Beachten Sie, dass die Querschlussüberwachung nicht vom Funktionsbaustein durchgeführt wird. Diese Überwachung müssen Sie außerhalb dieses Funktionsbausteins im sicherheitsbezogenen Steuerungssystem eigenverantwortlich realisieren. |