Umsetzung der Sicherheitsanforderungen aus anzuwendenden Normen

Der Funktionsbaustein wurde entsprechend den in diesem Kapitel genannten Sicherheitsanforderungen (aus anzuwendenden Normen) entwickelt. Alle weiteren Anforderungen aus diesen Normen müssen Sie bei der Umsetzung der Sicherheitsfunktion beachten.

Im Folgenden ist aufgeführt, wie entweder der Funktionsbaustein Anforderungen aus den Normen erfüllt oder welche Maßnahmen Sie zur Erfüllung der Anforderungen aus den Normen ergreifen müssen.

Normen

Kontext/Anforderung

Realisierung

EN 953

Steuernde trennende Schutzeinrichtung

  • Die gefährdenden Maschinen­funk­tionen, die durch die tren­nende Schut­zein­richtung abge­sichert sind, können nicht ausgeführt werden, wenn die tren­nende Schut­zein­richtung nicht geschlossen ist.

  • Das Schließen der tren­nenden Schut­zein­richtung setzt die gefährdenden Maschinen­funk­tionen in Gang.

Wenn an einem oder an beiden sicherheitsbezogenen Eingängen des Funktionsbausteins (S_GuardSwitch1 bzw. S_GuardSwitch2) der Zustand SAFEFALSE anliegt, wird Ausgang S_GuardMonitoring auf SAFEFALSE gesteuert.

Wenn für S_AutoReset der Wert SAFETRUE eingestellt ist und beide sicherheitsbezogenen Eingänge (S_GuardSwitch1 und S_GuardSwitch2) symmetrisch von SAFEFALSE auf SAFETRUE gesteuert wurden, wird Ausgang S_GuardMonitoring = SAFETRUE, wenn der sicherheitsbezogene Funktionsbaustein aktiviert ist.

Wenn für S_StartReset der Wert SAFETRUE eingestellt ist und an beiden sicherheitsbezogenen Eingängen (S_GuardSwitch1 und S_GuardSwitch2) der Zustand SAFETRUE anliegt, wird Ausgang S_GuardMonitoring nach der Bausteinaktivierung SAFETRUE.

Alle Anforderungen zur Verwendung von steuernden trennenden Schutzeinrichtungen müssen von Ihnen eigenverantwortlich geplant und umgesetzt werden.

EN 1088

Verriegelte trennende Schutzeinrichtung

  • Die gefährdenden Maschinen­funk­tionen, die durch die Schut­zein­richtung abge­sichert sind, können nicht ausgeführt werden, wenn die Schut­zein­richtung nicht geschlossen ist.

  • Ein Halt­befehl wird ausgelöst, wenn die Schut­zein­richtung während gefährdenden Maschinen­funk­tionen geöffnet wird.

  • Wenn die Schut­zein­richtung geschlossen ist, können die gefährdenden Maschinen­funk­tionen, die durch die tren­nende Schut­zein­richtung abge­sichert sind, zwar ausgeführt werden; jedoch löst das Schließen der tren­nenden Schut­zein­richtung das Ingangsetzen nicht aus.

Wenn an einem oder beiden Bausteineingängen S_GuardSwitch1 und/oder S_GuardSwitch2 der Zustand SAFEFALSE anliegt, wird Ausgang S_GuardMonitoring auf SAFEFALSE gesteuert.

Wenn für S_AutoReset der Wert SAFEFALSE eingestellt ist und beide Eingänge S_GuardSwitch1 und S_GuardSwitch2 symmetrisch von SAFEFALSE auf SAFETRUE gesteuert wurden, wird Ausgang S_GuardMonitoring = SAFETRUE, wenn der sicherheitsbezogene Funktionsbaustein aktiviert ist und an Eingang Reset ein Signalwechsel von FALSE auf TRUE erfolgte.

Wenn für S_StartReset der Wert SAFEFALSE eingestellt ist und an beiden sicherheitsbezogenen Eingängen S_GuardSwitch1 und S_GuardSwitch2 der Zustand SAFETRUE anliegt, wird Ausgang S_GuardMonitoring nach der Bausteinaktivierung SAFETRUE, wenn an Eingang Reset ein Signalwechsel von FALSE auf TRUE erfolgte.

EN ISO 13849-1

Manuelle Rückstelleinrichtung

Eingang Reset unterstützt die Funktion der manuellen Rückstelleinrichtung.

HINWEIS:

Abweichend von der Norm EN ISO 13849-1 erfolgt das Rücksetzen nicht wie dort gefordert durch eine nega­tive (fallende) sondern durch eine positive (stei­gende) Flanke.

EN ISO 12100-2

Anlauf nach Ausfall der Versorgungsspannung/Spontaner Wiederanlauf

Der Funktionsbaustein unterstützt eine Anlaufsperre und/oder Wiederanlaufsperre des Funktionsbausteins nach

  • dem Start der Sicherheitssteuerung oder nach der Bausteinaktivierung (S_StartReset = SAFEFALSE)

  • nach dem Schließen der Schutzein­richtung, d.h. Rückkehr des SAFETRUE-Signals an S_Guard­Switch1 und S_GuardSwitch2 (S_AutoReset = SAFEFALSE).

Planen und realisieren Sie eigenverantwortlich das Anlauf-/Wiederanlaufverhalten entsprechend Ihrer Risikoanalyse. Um einen unbeabsichtigten Anlauf/Wiederanlauf zu verhindern, ist je nach Ergebnis der Risikoanalyse und in Abhängigkeit vom Signalpfad des Rücksetz-Signals ggf. ein zusätzlicher Funktionsstart nach dem Rücksetzen der Sicherheitsfunktion erforderlich.

EN ISO 13849-1

Kategorie B bis 4

Ein- oder zweikanalige Schaltung ist in Abhängigkeit von der Kategorie auszuführen.

HINWEIS:

Beachten Sie, dass die Quer­schlussüberwachung nicht vom Funktionsbaustein durchgeführt wird. Diese Überwachung müssen Sie außerhalb dieses Funk­tionsbausteins im sicher­heitsbezogenen Steuerungssystem eigen­verantwortlich realisieren.

EN 1088

Zwangsöffnung eines Kontaktelementes

Die von Ihnen eingesetzten Positionsschalter müssen den Anforderungen der EN 1088 genügen. Außerdem liegt die gesamte Gestaltung und Umsetzung der Schutzeinrichtung in Ihrer Verantwortung.

EN 1088

Zweistufige Verriegelung

Verriegelungseinrichtung ohne Zuhaltung

Wenn an einem oder beiden Eingängen S_GuardSwitch1 und/oder S_GuardSwitch2 der Zustand SAFEFALSE anliegt, wird Ausgang S_GuardMonitoring auf SAFEFALSE gesteuert.

Wenn beide Eingänge S_GuardSwitch1 und S_GuardSwitch2 symmetrisch von SAFEFALSE auf SAFETRUE gesteuert wurden, wird Ausgang S_GuardMonitoring = SAFETRUE, wenn der Funktionsbaustein aktiviert ist. Je nach eingestelltem Wert für S_StartReset ist dazu zusätzlich ein Signalwechsel an Eingang Reset von FALSE auf TRUE erforderlich.

Wenn an beiden sicherheitsbezogenen Eingängen S_GuardSwitch1 und S_GuardSwitch2 der Zustand SAFETRUE anliegt, wird Ausgang S_GuardMonitoring nach der Bausteinaktivierung SAFETRUE. Je nach eingestelltem Wert für S_StartReset ist dazu zusätzlich ein Signalwechsel an Eingang Reset von FALSE auf TRUE erforderlich.