Details zum Anwendungsbeispiel
In diesem Kapitel wird eine prinzipiell mögliche Anwendung beschrieben, wie der Funktionsbaustein zur Realisierung einer Zweihandschaltung Typ II eingesetzt werden kann.
Der Einsatz des Funktionsbausteins in einer konkreten Anwendung darf ausschließlich nach durchgeführter Risikoanalyse erfolgen.
Auf eine Angabe von Risikokategorie/SIL/PL wird an dieser Stelle verzichtet, weil sich die Einstufung immer in Abhängigkeit von der Anwendung ergibt, in der der Funktionsbaustein eingesetzt wird.
HINWEIS:
Der Einsatz des Funktionsbausteins alleine reicht nicht aus, um die Sicherheitsfunktion entsprechend der aus der Risikoanalyse ermittelten Kat./SIL/PL auszuführen. In Verbindung mit dem eingesetzten sicherheitsbezogenen Ein-/Ausgangsgerät sind weitere Maßnahmen erforderlich, um die Sicherheitsfunktion zu erfüllen. Dazu gehören z. B. die entsprechende Beschaltung und Parametrierung der Ein- und Ausgänge sowie Maßnahmen zum Ausschluss nicht erkennbarer Fehler. Informationen dazu entnehmen Sie bitte der Dokumentation zum eingesetzten sicherheitsbezogenen Ein-/Ausgangsgerät.
HINWEIS:
Für die fachgerechte elektrische Beschaltung der Sicherheitssteuerung und der Erweiterungsmodule (z.B. Anschluss der beiden überwachten Taster) beachten Sie die Hinweise im Anwenderhandbuch.
Zweihandschaltung Typ II
Dieses Beispiel zeigt die Verschaltung einer Zweihandschaltung vom Typ II mit dem sicherheitsbezogenen Funktionsbaustein SF_TwoHandControlTypeII.
Die Zweihandschaltung besteht aus zwei Tastern, wobei jeder Taster jeweils einen Öffner- und einen Schließerkontakt besitzt und zweikanalig am sicherheitsbezogenen Eingangsgerät SDI 1 angeschlossen ist.
Die Eingänge des sicherheitsbezogenen Eingangsgeräts sind dabei so parametriert, dass die Signale der beiden Taster jeweils auf Antivalenz überwacht werden.
Die resultierenden Eingangssignale werden folglich nur SAFETRUE, wenn die Signale der beiden zweikanaligen Taster innerhalb der parametrierten Zeit wie folgt wechseln: das Signal des Schließerkontakts von SAFEFALSE nach SAFETRUE und das Signal des Öffnerkontakts von SAFETRUE nach SAFEFALSE.
Das resultierende Signal der Eingangsklemmen I0 und I1 des Tasters S1 ist mit der globalen I/O-Variablen S1_State_In verknüpft. Diese globale I/O-Variable ist zur weiteren Auswertung wiederum an den Bausteineingang S_Button1 angeschlossen.
Das resultierende Signal der Eingangsklemmen I2 und I3 des Tasters S2 ist mit der globalen I/O-Variablen S2_State_In verknüpft. Diese globale I/O-Variable ist zur weiteren Auswertung wiederum an den Bausteineingang S_Button2 angeschlossen.
HINWEIS:
Der Freigabeausgang S_TwoHandOut des Funktionsbausteins SF_TwoHandControlTypeII ist über eine globale I/O-Variable oder über weitere sicherheitsbezogene Funktionen/Funktionsbausteine mit einer Ausgangsklemme der Applikation verschaltet.
Verschalten Sie den Freigabeausgang S_TwoHandOut des Funktionsbausteins SF_TwoHandControlTypeII beispielsweise mit Eingang S_OutControl des Funktionsbausteins SF_EDM und realisieren Sie auf diese Weise eine zweikanalige Ausgangsverschaltung.
Weitere Informationen
Weitergehende Informationen finden Sie in der Beschreibung des betreffenden sicherheitsbezogenen Funktionsbausteins.
HINWEIS:
Die Aktivierung des Funktionsbausteins SF_TwoHandControlTypeII über dessen Eingang Activate darf nicht mit der Konstanten TRUE realisiert werden, sondern muss aus der Applikation der überlagerten Standardsteuerung erfolgen.
Mögliche Maßnahme zur Aktivierung des Funktionsbausteins SF_TwoHandControlTypeII an dessen Eingang Activate:
An jedem der an der Sicherheitsfunktion beteiligten Geräte wird ein Eingang fest auf "1" gelegt. Diese Eingänge werden durch eine UND-Verknüpfung für die Aktivierung der Sicherheitsfunktion verwendet. Die Aktivierung der Sicherheitsfunktion erfolgt erst dann, wenn alle beteiligten sicherheitsbezogenen Geräte gültige Prozessdaten liefern. Dazu muss pro Eingangsmodul ein sicherheitsbezogener Eingang verwendet werden. Mit dieser Maßnahme ist ein Betrieb mit Teilkonfigurationen möglich.
S1 |
Taster 1 |
S2 |
Taster 2 |
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Siehe zweiten Hinweis unter der Abbildung. |