Reihenfolge der Verarbeitung in AS
Im Online-Modus werden die jeweiligen Aktionstypen entsprechend einer definierten Reihenfolge verarbeitet (siehe Tabelle unten).
Folgende Termini werden verwendet:
Term |
Beschreibung |
---|---|
aktiver Schritt |
Ein Schritt, dessen Schrittaktion ausgeführt wird. Im Online-Modus werden aktive Schritte blau unterlegt. |
Initialschritt |
Im ersten Zyklus nach dem Aufruf einer AS-POU wird der Initialschritt automatisch aktiviert, und die zugehörige Schrittaktion wird ausgeführt. |
IEC-Aktionen |
IEC-Aktionen werden mindestens zweimal ausgeführt: oDas erste Mal, wenn sie aktiviert werden. oDas zweite Mal im folgenden Zyklus, wenn sie deaktiviert wurden. |
alternative Verzweigungen |
Wenn der Schritt vor der horizontalen Startlinie alternativer Verzweigungen aktiv ist, dann wird die erste Transition jeder entsprechenden Verzweigung von links nach rechts ausgewertet. Die erste Transition von links wird gesucht, deren Transitionsbedingung als Wert TRUE hat, und die entsprechende Verzweigung wird ausgeführt, sodass der nachfolgende Schritt innerhalb dieser Verzweigung aktiviert wird. |
Simultanverzweigung |
Wenn die doppelte Linie am Anfang der Linie von Simultanverzweigungen aktiv ist und die vorherige Transitionsbedingung den Wert TRUE hat, wird in allen Simultanverzweigungen der erste Schritt aktiviert. Die Verzweigungen werden nun simultan verarbeitet. Der Schritt nach der doppelten Linie am Ende der Verzweigung wird aktiviert, wenn alle vorherigen Schritte aktiv sind und die Transitionsbedingung nach der doppelten Linie den Wert TRUE hat. |
Verarbeitungsreihenfolge von Elementen in einer Sequenz:
Schritt |
Beschreibung |
---|---|
1. Zurücksetzen der IEC-Aktionen |
Alle Flags zur Aktionssteuerung der IEC-Aktionen werden zurückgesetzt (nicht jedoch die Flags von IEC-Aktionen, die innerhalb von Aktionen aufgerufen werden). |
2. Ausgangsaktionen für den Schritt (Schritt deaktiviert) |
Alle Schritte werden in der Reihenfolge überprüft, die sie im Sequenzdiagramm annehmen (von oben nach unten und von links nach rechts), um festzustellen, ob die Anforderung für die Ausführung der Ausgangsaktion für den Schritt vorliegt. In diesem Fall wird die Aktion ausgeführt. Eine Ausgangsaktion wird ausgeführt, wenn der Schritt deaktiviert wird. Das heißt, wenn die Eintrags- und Schrittaktionen – falls vorhanden – während des letzten Zyklus ausgeführt wurden und die Transition für den folgenden Schritt TRUE ist. |
3. Eingangsaktionen für den Schritt (Schritt aktiviert) |
Alle Schritte werden in der Reihenfolge getestet, die sie in der Sequenz annehmen, um festzustellen, ob die Anforderung für die Ausführung der Eingangsaktion für den Schritt vorliegt. Ist dies der Fall, wird die Aktion ausgeführt. Eine Eingangsaktion wird ausgeführt, wenn der Schritt vor der Transitionsbedingung TRUE ist und der Schritt somit aktiviert wurde. |
4. Timeout-Überprüfung, Schritt-Aktiv-Aktionen |
Bei nicht -IEC-Schritten wird die entsprechende Schritt-Aktiv-Aktion jetzt in der Reihenfolge ausgeführt, in der die Schritte in der Sequenz positioniert sind (oben -> unten und links -> rechts). |
5. IEC-Aktionen |
IEC-Aktionen, die in der Sequenz verwendet werden, werden in alphabetischer Reihenfolge ausgeführt. Dies geschieht in 2 Durchgängen durch die Liste von Aktionen. Im ersten Durchgang werden alle IEC-Aktionen, die im aktuellen Zyklus deaktiviert sind, ausgeführt. Im zweiten Durchgang werden alle IEC-Aktionen, die im aktuellen Zyklus aktiv sind, ausgeführt. |
6. Transitionsprüfung, Aktivieren der nächsten Schritte |
Transitionen werden ausgewertet. Wenn der Schritt im aktuellen Zyklus aktiv war und die folgende Transition TRUE zurückgibt (und, sofern zutreffend, die Mindestaktivzeit bereits abgelaufen ist), dann wird der folgende Schritt aktiviert. |
HINWEIS: Möglicherweise wird eine Aktion in 1 Zyklus mehrmals ausgeführt, da sie von mehr als einer anderen IEC-Aktion aufgerufen wird, wenn mehrere Schritte aktiv sind. Das heißt, dieselbe IEC-Aktion wird simultan in verschiedenen Stufen einer AS verwendet, und dies könnte zu unerwünschten Auswirkungen führen.
Beispiel: Eine AS verfügt über 2 IEC-Aktionen A und B, die beide in AS implementiert sind und die beide IEC-Aktion C aufrufen. In IEC können dann beide Aktionen A und B im selben Zyklus aktiv sein, und zusätzlich kann in beiden Aktionen die IEC-Aktion C aktiv sein. C wird dann zweimal aufgerufen.
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UNBEABSICHTIGTER GERÄTEBETRIEB |
Rufen Sie nicht IEC-Aktionen von mehreren anderen IEC-Aktionen im selben Zyklus auf. |
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben. |
HINWEIS: Verwenden Sie implizite Variablen zur Festlegung des Status der Schritte und Aktionen oder zur Ausführung des Diagramms.