Funktionsbeschreibung

Beschreibung des Funktionsbausteins

Der generische Funktionsbaustein MOT2D2S dient zur Regelung und Steuerung eines Motors mit zwei Drehrichtungen und zwei Drehzahlen über ein beliebiges Stellglied, das parallel über digitale E/A oder über Kommunikationsnetzwerke wie Modbus seriell oder CANopen angeschlossen ist.

Der Motor kann in drei Betriebsarten angesteuert werden: automatisch, manuell über Taster oder manuell über HMI.

Anschlussplan

Diese Abbildung zeigt den Anschlussplan für den Funktionsbaustein MOT2D2S:

G-SG-0030228.3.gif-high.gif

 

 

Einschränkungen

oInnerhalb des Bausteins ist keine Vorgabe von Drehzahlreferenzwerten vorgesehen. Diese müssen außerhalb des Bausteins festgelegt werden.

oWenn ein Vorwärtslaufbefehl und Rückwärtslaufbefehl gleichzeitig anstehen, wirkt sich keiner der beiden Befehle auf die Ausgangsseite aus, d. h. des wird kein Laufbefehl in irgendeiner Richtung ausgegeben.

oWenn ein Vorwärtslaufbefehl und Stoppbefehl gleichzeitig anstehen, hat der Stoppbefehl Vorrang vor dem Vorwärtslauf.

oWenn ein Rückwärtslaufbefehl und Stoppbefehl gleichzeitig anstehen, hat der Stoppbefehl Vorrang vor dem Vorwärtslauf.

Betriebsmodi

Der Funktionsbaustein MOT2D2S besitzt drei Betriebsmodi:

oAutomatikbetrieb: Der Automatikbetrieb wird über den Eingangspin i_xAut ausgewählt. Im Automatikbetrieb wird der Motor in Vorwärtsrichtung über den Eingangspin i_xFwdAut gestartet und gestoppt, unabhängig von der Aktivierung des Offline-Modus. Entsprechend ist der Eingangspin i_xRevAut für die umgekehrte Richtung zuständig. Während des normalen Betriebs werden diese Eingänge über die übergeordnete Prozessanwendung gesteuert.

oManueller Modus: Der manuelle Modus wird über den Pin i_xMan aktiviert.

Fall 1: Offline-Modus ist nicht aktiviert. Der Motor wird über die Bitbefehle des Signals i_wCtrl gestartet und gestoppt. Dieses Doppelwort kann einer HMI mit Tastenfeld zugewiesen werden.

Fall 2: Der Offline-Modus ist über den Eingangspin i_xLoc aktiviert. Der Motor wird über die Eingänge i_xFwdLoc und i_xLocStop in Vorwärtsrichtung gestartet bzw. gestoppt, die Eingänge i_xRevLoc und i_xLocStop dienen zur manuellen Steuerung des Motors in der Rückwärtsrichtung. Wenn der Motor in eine Richtung läuft, kann er erst in die andere Richtung geschaltet werden, nachdem er mit i_xLocStop gestoppt wurde. Diese digitalen Eingänge können Drucktasten zugeordnet werden.

oOffline-Modus:Der Offline-Modus wird über den Eingangspin i_xLoc aktiviert und zusätzlich zum Automatikbetrieb oder manuellen Modus gesetzt. Der Offline-Modus hat keinen Einfluss auf den Automatikbetrieb, ändert jedoch die Quelle für manuelle Befehle.

Der Baustein wird beim Start der Steuerung deaktiviert und behält seinen Betriebsmodus bei, bis ein anderer ausgewählt wird. Wenn Automatikbetrieb und manueller Modus gleichzeitig ausgewählt sind (Eingänge i_xAut und i_xMan auf 1 gesetzt), wird der ungültige Betriebsmodus über den Ausgang q_xErr angezeigt.

Caution_Color.gifVORSICHT

UNBEABSICHTIGTER STOPP DES MOTORS

Wechseln Sie nicht vom manuellen Modus in den Automatikbetrieb, wenn der Motor verwendet wird. Dies führt zum Stoppen des Motors.

Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben.

Starten in Rückwärtsrichtung

Der Motor kann nicht in Rückwärtsrichtung gestartet werden, wenn er bereits in Vorwärtsrichtung läuft (Ausgang q_xFwd ist auf 1 gesetzt), und umgekehrt. Diese direkte Richtungsänderung kann durch eine korrekte Zeitüberwachung vermieden werden. Die Verzögerungszeit für die Richtungs­änderung kann über das Structure-Element tRevTime am Eingang i_strPara frei gewählt werden. Wenn die Zeit auf 0 gesetzt wird, wirkt sich die Änderung sofort aus.

Aktivieren der schnellen Drehzahl

Um die schnelle Drehzahl im Automatikbetrieb zu aktivieren, muss der Eingang i_xAutFast auf 1 gesetzt werden. Das 4. Bit von Steuerwort i_wCtrl muss auf den manuellen Modus oder i_xLocFast gesetzt sein,wenn die Steuerung auf den Offline-Modus geschaltet wird.

Überwachen des Motors

Der Motorbetrieb wird über ein Rückmeldungssignal (i_xFwdFbck) überwacht. Dieses Signal zeigt das Laufen des Motors an. Das Rückmeldungssignal muss innerhalb einer definierten Zeit den Wert des dazugehörigen Ausgangs q_xFwd annehmen. Bei Überschreitung dieser Zeit meldet der Baustein einen erkannten Fehler (Fehlende Rückmeldung). Die Zeit kann über das Structure-Element iFbckDly am Eingang i_strPara festgelegt werden. Die Überwachung kann über das Structure-Element xEnFb am Eingang i_strPara abgeschaltet werden.

Betreiben des Motors

Der Motor kann nur betrieben werden, wenn der Verriegelungseingang i_xLock auf 0 gesetzt ist. Ein aktives Verriegelungssignal sperrt das Starten oder Stoppen des Motors. Wenn das Verriege­lungssignal wieder 0 annimmt, wird der Motor neu gestartet. Eine aktive Verriegelung wird über den Ausgang q_xLock gemeldet.

Der Motor kann nur betrieben werden, wenn der Ausgang q_xErr auf 0 gesetzt ist. Ein aktives Fehlersignal sperrt das Starten oder Stoppen des Motors. Der Funktionsbaustein setzt das Fehler-erkannt-Signal, wenn der Fehlereingang i_xErr auf 1 gesetzt ist (externer erkannter Fehler) sowie wenn ein ungültiger Betriebsmodus oder ein fehlendes Rückmeldungssignal (interne Modulfehler) vorliegt.

Zurücksetzen eines erkannten Fehlers

Die erkannten Fehler werden an der HMI als Alarme angezeigt. Zum Zurücksetzen des Fehlerausgangs muss der erkannte Fehler über eine steigende Flanke am Eingang i_xAckn oder über das 16. Bit des Signals i_dwCtrl quittiert werden.