Die Bibliothek FtpRemoteFileHandling stellt die folgenden FTP-Client-Funktionen für die dezentrale Dateiverarbeitung zur Verfügung:
oLesen der Dateien
oSchreiben der Dateien
oLöschen der Dateien
oAuflisten des Inhalts dezentraler Verzeichnisse
oHinzufügen von Verzeichnissen
oEntfernen von Verzeichnissen
1 Steuerung als FTP-Client
2 Hochladen der Datei (Store-Befehl)
3 FTP-Server (auf PC oder Steuerung)
4 Herunterladen der Datei (Retrieve-Befehl)
In der nachstehenden Tabelle werden die Merkmale der Bibliothek aufgeführt:
Merkmal |
Wert |
---|---|
Bibliothekstitel |
FtpRemoteFileHandling |
Firma |
Schneider Electric |
Kategorie |
Kommunikation |
Komponente |
Internet-Protokollsuite |
Standard-Namespace |
SE_FTP |
Sprachmodell-Attribut |
qualified-access-only (Nur qualifizierter Zugriff) |
Aufwärtskompatible Bibliothek |
Ja (AWK) |
HINWEIS: Für diese Bibliothek wurde das Attribut „qualified-access-only“ für die Beschränkung auf einen qualifizierten Zugriff eingestellt. Das bedeutet, dass für den Zugriff auf die POUs, Datenstrukturen, Enumerationen (Aufzählungen) und Konstanten der Namespace der Bibliothek erforderlich ist. Der Standard-Namespace der Bibliothek lautet SE_FTP.
Mit der Bibliothek wird das Beispielprojekt FTPRemoteFileHandlingExample.project bereitgestellt. Dieses Beispielprojekt veranschaulicht die Implementierung der verschiedenen Komponenten der Bibliothek FtpRemoteFileHandling.
Schritt |
Aktion |
Kommentar |
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1 |
Führen Sie in EcoStruxure Machine Expert Logic Builder den Befehl Neues Projekt aus. |
– |
2 |
Wählen Sie im Dialogfeld Neues Projekt die Option Aus Beispiel in der Liste Projekttyp aus. |
– |
3 |
Wählen Sie am rechten Rand des Dialogfelds Neues Projekt die Steuerung (1) in der Liste Steuerung aus. |
Ergebnis: Im Textfeld Passende Beispiele werden die verfügbaren Beispiele aufgelistet. |
4 |
Wählen Sie in der Liste Passende Beispiele Ihr Beispiel aus. |
– |
5 |
Geben Sie einen Namen für das neue Projekt ein und wählen Sie den Dateipfad aus. |
– |
6 |
Klicken Sie auf die Schaltfläche OK. |
Ergebnis: Es wird ein neues Projekt auf der Grundlage des ausgewählten Beispiels erstellt. |
Betrachten Sie die folgenden Einschränkungen für die FTP-Datenübertragung:
oEs werden nur ASCII-Symbole für Datei- und Verzeichnisnamen unterstützt, die mit dem FTP-Server ausgetauscht werden sollen.
oNur IPv4 (Internetprotokoll-Version 4) wird unterstützt.
oNur der passive FTP-Modus wird unterstützt.
oEs ist nur eine FTP-Verbindung möglich.
oDa die Antwortzeit des FTP-Servers nicht gesteuert werden kann, sollten Sie die Funktionsbausteine in einer zyklischen Task mit geringer Priorität ausführen. Passen Sie die Watchdog-Funktion für diese Task an, um ausreichend Zeit für die Verbindung zu garantieren. Sie können die Funktionsbausteine alternativ auch in einer Freewheeling-Task ausführen. Für diese Art von Task ist keine Zykluszeit definiert.
Die in diesem Dokument beschriebene Bibliothek verwendet intern die TcpUdpCommunication-Bibliothek.
Die Bibliotheken TcpUdpCommunication (Schneider Electric) und CAA Net Base Services (CAA Technical Workgroup) greifen auf dieselben Systemressourcen in der Steuerung zurück. Die gleichzeitige Verwendung beider Bibliotheken in derselben Anwendung kann deshalb eine Störung des Steuerungsbetriebs zur Folge haben.
|
UNBEABSICHTIGTER GERÄTEBETRIEB |
Verwenden Sie die Bibliothek TcpUdpCommunication (Schneider Electric) nicht gemeinsam mit der Bibliothek CAA Net Base Services (CAA Technical Workgroup) in derselben Anwendung. |
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben. |
Überlegungen hinsichtlich der Cybersicherheit
Die Funktionen der FtpRemoteFileHandling-Bibliothek unterstützen keine sichere Verbindungen, die TLS (Transport Layer Security) oder SSL (Secure Socket Layer) verwenden. Aus diesem Grund sollte Kommunikation nur innerhalb Ihres industriellen Netzwerkes erfolgen, das von anderen Netzwerken Ihres Unternehmens getrennt und vom Internet geschützt ist.
HINWEIS: Schneider Electric operiert unter den Industriestandards bei der Entwicklung und Implementierung von Steuerungssystemen. Dies beinhaltet ein „Defense-in-Depth-Konzept“ zum Schutz industrieller Steuerungssysteme. Bei diesem Verfahren werden die Steuerungen hinter einer oder mehreren Firewalls platziert, um den Zugriff auf autorisierte Personen und Protokolle zu beschränken.
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UNBERECHTIGTER ZUGRIFF MIT UNBERECHTIGTEM MASCHINENBETRIEB |
oBeurteilen Sie, ob Ihre Betriebsumgebung bzw. Ihre Maschinen mit Ihrer kritischen Infrastruktur verbunden sind. Ist das der Fall, dann ergreifen Sie angemessene Präventivmaßnahmen auf der Basis des Defense-in-Depth-Konzepts, bevor Sie das Automatisierungssystem mit einem Netzwerk verbinden. oBegrenzen Sie die Anzahl der mit einem Netzwerk verbundenen Geräte auf das strikte Minimum. oIsolieren Sie Ihr Industrienetzwerk von anderen Netzwerken in Ihrer Firma. oSchützen Sie alle Netzwerke vor unberechtigtem Zugriff mithilfe von Firewalls, VPNs oder anderen bewährten Schutzmaßnahmen. oÜberwachen Sie die Aktivität in Ihren Systemen. oVerhindern Sie jeden direkten Zugriff bzw. jede direkte Verbindung von Fachgeräten durch unberechtigte Personen oder nicht autorisierte Vorgänge. oStellen Sie einen Wiederherstellungsplan für den Notfall auf. Dazu gehört ebenfalls der Backup Ihrer System- und Prozessdaten. |
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben. |
Funktionsbaustein |
Verwendung |
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Implementiert einen FTP-Client, der sich mit einem FTP-Server verbindet, um Operationen an Dateien und Verzeichnissen durchzuführen. |
Überblick über die Strukturen der modulspezifischen Schnittstelle
Struktur |
Verwendung |
---|---|
Enthält die benutzerspezifischen Informationen für eine Verbindung mit einem externen FTP-Server. |
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Enthält die Benutzerinformationen hinsichtlich des ausgewählten Verzeichnisses. |
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Unterstruktur von ST_Content mit elementspezifischen Informationen. |
Übersicht über die Enumerationen
Enumeration |
Verwendung |
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Definiert die Befehle, die vom Funktionsbaustein FB_FTPClient über i_etCommand ausgeführt werden können. |
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Enthält die möglichen Werte, die auf das Ergebnis der vom Funktionsbaustein durchgeführten Operationen verweisen. |