Beschreibung der Steuerungszustände
Beschreibung der Steuerungszustände
Dieser Abschnitt enthält eine detaillierte Beschreibung der Steuerungszustände.
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UNBEABSICHTIGTER GERÄTEBETRIEB |
oGehen Sie niemals davon aus, dass sich die Steuerung in einem bestimmten Steuerungszustand befindet, wenn Sie einen Zustandswechsel anfordern, die Steuerungsoptionen konfigurieren oder die physische Konfiguration der Steuerung und der damit verbundenen Geräte ändern. oZiehen Sie die konkreten Auswirkungen auf alle angeschlossenen Geräte in Betracht, bevor Sie irgendeinen dieser Vorgänge durchführen. oBevor Sie auf eine Steuerung einwirken, überprüfen Sie anhand der LEDs den Zustand der Steuerung, bestätigen Sie den Zustand des Run/Stop-Eingangs, prüfen Sie, ob eine Ausgangsforcierung vorhanden ist, und überprüfen Sie die Statusinformationen der Steuerung mithilfe von EcoStruxure Machine Expert.(1) |
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben. |
(1) Die Steuerungszustände können der PLC_R.i_wStatus-Systemvariablen der Bibliothek M241 PLCSystem entnommen werden.
Tabelle der Steuerungszustände
Die folgende Tabelle beschreibt die Zustände der Steuerung:
Zustand der Steuerung |
Beschreibung |
LED |
||
---|---|---|---|---|
RUN (Grün) |
ERR (Rot) |
I/O (Rot) |
||
BOOTING |
Die Steuerung führt die Boot-Firmware und ihre internen Selbsttests aus. Anschließend prüft sie die Prüfsumme der Firmware und der Benutzeranwendungen. |
AUS |
AUS |
EIN |
AUS |
EIN |
EIN |
||
AUS |
EIN |
AUS |
||
INVALID_OS |
Im Flash-Speicher ist keine gültige Firmware-Datei vorhanden. Die Steuerung führt die Anwendung nicht aus. Informationen zum Wiederherstellung eines korrekten Zustands finden Sie im Abschnitt zum Firmware-Upgrade. |
AUS |
Regelmäßiges Blinken |
AUS |
EMPTY |
Die Steuerung verfügt über keine Anwendung. |
AUS |
Einmaliges Blinken |
AUS |
EMPTY nach Feststellung eines Systemfehlers |
Dieser Zustand entspricht dem normalen Zustand EMPTY. Jedoch ist die Anwendung vorhanden und sie wurde absichtlich nicht geladen. Durch das nächste Aus- und Wiedereinschalten bzw. ein erneutes Herunterladen einer Anwendung wird der korrekte Zustand wiederhergestellt. |
AUS |
Schnelles Blinken |
AUS |
RUNNING |
Die Steuerung führt eine gültige Anwendung aus. |
EIN |
AUS |
AUS |
RUNNING mit Haltepunkt |
Dieser Zustand entspricht dem Zustand RUNNING, mit folgenden Ausnahmen: oDer taskverarbeitende Teil des Programms wird erst fortgesetzt, wenn der Haltepunkt gelöscht wird. oDie LED-Anzeigen sind anders. oWeitere Informationen zur Verwaltung von Haltepunkten finden Sie im EcoStruxure Machine Expert-Programmierhandbuch. |
Einmaliges Blinken |
AUS |
AUS |
RUNNING mit erkanntem externen Fehler |
Konfigurations-, TM3-, SD-Karten- oder sonstiger E/A-Fehler erkannt. Wenn die I/O-LED aufleuchtet, finden Sie Einzelheiten zu dem festgestellten Fehler unter PLC_R.i_lwSystemFault_1 und PLC_R.i_lwSystemFault_2. Die von diesen Variablen erkannten und gemeldeten Fehlerbedingungen bewirken, dass die I/O-LED leuchtet. |
EIN |
AUS |
EIN |
STOPPED |
Die Steuerung verfügt über eine gültige Anwendung, die gestoppt wurde. Eine Beschreibung des Verhaltens der Ausgänge und Feldbusse in diesem Zustand finden Sie unter Beschreibung des STOPPED state. |
Regelmäßiges Blinken |
AUS |
AUS |
STOPPED mit erkanntem externen Fehler |
Konfigurations-, TM3-, SD-Karten- oder sonstiger E/A-Fehler erkannt. |
Regelmäßiges Blinken |
AUS |
EIN |
HALT |
Die Steuerung stoppt die Ausführung der Anwendung, da ein Anwendungsfehler festgestellt wurde. |
Regelmäßiges Blinken |
EIN |
– |
Boot-Anwendung nicht gespeichert |
Die Anwendung im Speicher der Steuerung unterscheidet sich von der Anwendung im Flash-Speicher. Beim nächsten Aus- und Wiedereinschalten wird die Anwendung durch diejenige im Flash-Speicher geändert. |
EIN oder regelmäßiges Blinken |
Einmaliges Blinken |
OFF |
In dieser Abbildung ist der Unterschied zwischen regelmäßigem Blinken und einmaligen Blinken dargestellt:
Die folgenden Aussagen treffen für den Zustand STOPPED zu:
oDer als Run/Stop-Eingang konfigurierte Eingang bleibt betriebsfähig.
oDer als Alarm-Ausgang konfigurierte Ausgang bleibt betriebsfähig und nimmt den Wert 0 an.
oEthernet-, Serial- (Modbus, ASCII usw.) und USB-Kommunikationsdienste bleiben funktionsfähig, und die von diesen Diensten geschriebenen Befehle können sich weiterhin die Anwendung, den Steuerungszustand und die Speichervariablen auswirken.
oAlle Ausgänge nehmen zunächst ihren konfigurierten Standardzustand (Aktuelle Werte beibehalten oder Alle Ausgänge auf Standardwert setzen) bzw. den durch Ausgangsforcierung (falls verwendet) diktierten Wert an. Für Ausgänge, die von einer PTO-Funktion verwendet werden, wird der Standardwert ignoriert, damit kein zusätzlicher Impuls generiert wird. Der anschließende Zustand der Ausgänge ist vom Wert der Einstellung E/As aktualisieren im Stop sowie von den von dezentralen Geräten empfangenen Befehlen abhängig.
Task- und E/A-Verhalten bei aktivierter Option „E/A im STOP-Zustand aktualisieren“
Wenn die Einstellung E/As aktualisieren im Stop ausgewählt wurde, gilt Folgendes:
oDer Vorgang „Eingänge lesen“ wird normal fortgesetzt. Die physischen Eingänge werden gelesen und dann in die Eingangsspeichervariablen %I geschrieben.
oDer Taskverarbeitungsvorgang wird nicht ausgeführt.
oDer Vorgang „Ausgänge schreiben“ wird fortgesetzt. Die Ausgangsspeichervariablen %Q werden aktualisiert, um entweder der Konfiguration Aktuelle Werte beibehalten oder Alle Ausgänge auf Standardwert setzen zu entsprechen, gemäß einer ggf. vorhandenen Ausgangsforcierung angepasst und dann an die physischen Ausgänge geschrieben.
HINWEIS: Expertenfunktionen werden nicht mehr ausgeführt. Ein Zähler wird beispielsweise angehalten.
- Wenn die Einstellung Aktuelle Werte beibehalten ausgewählt wurde, gilt Folgendes:
Die PTO-, PWM-, FreqGen- (Frequenzgenerator) und HSC-Reflexausgänge werden auf 0 gesetzt.
- Wenn die Einstellung Alle Ausgänge auf Standardwert setzen ausgewählt wurde, gilt Folgendes:
Die PTO-Ausgänge werden auf 0 gesetzt.
Die PWM-, FreqGen- (Frequenzgenerator) und HSC-Reflexausgänge werden auf die konfigurierten Standardwerte gesetzt.
CAN-Verhalten bei Auswahl von „E/A im STOP-Zustand aktualisieren“
Wenn die Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren ausgewählt wurde, gilt für CAN-Busse Folgendes:
oDer CAN-Bus bleibt voll betriebsfähig. Geräte auf dem CAN-Bus nehmen weiterhin das Vorhandensein eines funktionsfähigen CAN-Masters wahr.
oEs werden weiterhin TPDOs und RPDOs ausgetauscht.
oOptionale SDOs, sofern konfiguriert, werden weiterhin ausgetauscht.
oDie Heartbeat- und Node Guarding-Funktionen, sofern konfiguriert, sind weiterhin in Betrieb.
oWenn das Feld Verhalten der Ausgänge bei Stop auf Aktuelle Werte beibehalten gesetzt ist, werden die TPDOs weiterhin mit den letzten aktuellen Werten ausgegeben.
oWenn das Feld Verhalten der Ausgänge bei Stop auf Alle Ausgänge auf Standardwert setzen eingestellt ist, werden die letzten aktuellen Werte auf die Standardwerte aktualisiert und nachfolgende TPDOs werden mit diesen Standardwerten ausgegeben.
Task- und E/A-Verhalten bei deaktivierter Option „E/A im STOP-Zustand aktualisieren“
Wenn die Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren nicht aktiviert ist, setzt die Steuerung die E/A entweder auf die Einstellung Aktuelle Werte beibehalten oder Alle Ausgänge auf Standardwert setzen (mit Anpassung für Ausgangsforcierung, sofern verwendet). Danach gilt Folgendes:
oDer Vorgang „Ausgänge lesen“ wird nicht mehr fortgesetzt. Die Eingangsspeichervariablen %I werden mit ihren letzten Werten eingefroren.
oDer Taskverarbeitungsvorgang wird nicht ausgeführt.
oDer Vorgang „Ausgänge schreiben“ wird nicht mehr fortgesetzt. Die %Q-Ausgangsspeichervariablen können über Ethernet-, serielle und USB-Verbindungen aktualisiert werden. Die physischen Ausgänge werden jedoch hiervon nicht beeinflusst und behalten den über die Konfigurationsoptionen vorgegebenen Zustand bei.
HINWEIS: Expertenfunktionen werden nicht mehr ausgeführt. Ein Zähler wird beispielsweise angehalten.
- Wenn die Einstellung Aktuelle Werte beibehalten ausgewählt wurde, gilt Folgendes:
Die PTO-, PWM-, FreqGen- (Frequenzgenerator) und HSC-Reflexausgänge werden auf 0 gesetzt.
- Wenn die Einstellung Alle Ausgänge auf Standardwert setzen ausgewählt wurde, gilt Folgendes:
Die PTO-Ausgänge werden auf 0 gesetzt.
Die PWM-, FreqGen- (Frequenzgenerator) und HSC-Reflexausgänge werden auf die konfigurierten Standardwerte gesetzt.
CAN-Verhalten bei deaktivierter Option „E/A im STOP-Zustand aktualisieren“
Folgendes gilt für die CAN-Busse, wenn die Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren nicht aktiviert ist:
oDer CAN-Master kommuniziert nicht mehr. Geräte auf dem CAN-Bus werden in ihren konfigurierten Fehlerausweichzustand versetzt.
oEs findet kein TPDO- und RPDO-Austausch mehr statt.
oDer Austausch optionaler SDOs wird angehalten, sofern konfiguriert.
oDie Heartbeat- und Node Guarding-Funktionen, sofern konfiguriert, werden angehalten.
oDie aktuellen bzw. die Standardwerte werden an die TPDOs geschrieben und einmal gesendet, bevor der CAN-Master gestoppt wird.