Beschreibung der Steuerungszustände
Beschreibung der Steuerungszustände
Dieser Abschnitt enthält eine detaillierte Beschreibung der Steuerungszustände.
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UNBEABSICHTIGTER GERÄTEBETRIEB |
oGehen Sie niemals davon aus, dass sich die Steuerung in einem bestimmten Steuerungszustand befindet, wenn Sie einen Zustandswechsel anfordern, die Steuerungsoptionen konfigurieren oder die physische Konfiguration der Steuerung und der damit verbundenen Geräte ändern. oBeurteilen Sie die Auswirkungen dieser Vorgänge für alle verbundenen Geräte im Detail, bevor Sie sie durchführen. oBestätigen Sie den Steuerungsstatus visuell durch die Anzeige der LEDs bevor Sie eine Operation an der Steuerung vornehmen. oBestätigen Sie den Zustande des Run/Stop-Eingangs (wenn vorhanden und konfiguriert) und/oder des Run/Stop-Schalters (wenn vorhanden), bevor Sie eine Operation an der Steuerung vornehmen. oVerifizieren Sie, ob ein Forcieren des Ausgangs vorliegt, bevor Sie eine Operation an der Steuerung vornehmen. oPrüfen Sie die Zustandsinformationen der Steuerung über EcoStruxure Machine Expert, bevor Sie auf die Steuerung einwirken.(1) |
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben. |
(1) Die Steuerungszustände können der PLC_R.i_wStatus-Systemvariablen der M262-Systembibliothek entnommen werden.
Tabelle der Steuerungszustände
Die folgenden Tabellen beschreiben die Steuerungszustände:
Zustand der Steuerung |
Beschreibung |
LED Status |
---|---|---|
BOOTING |
Die Steuerung führt die Boot-Firmware und ihre internen Selbsttests aus. Anschließend überprüft die Steuerung die Prüfsumme der Firmware und der Benutzeranwendungen. |
Jede LED, von der PWR-LED bis zur NS- oder S3-LED, je nach Steuerungsreferenz, blinkt, bevor sie konstant grün leuchtet. Die Boot-Sequenz ist abgeschlossen, wenn alle LEDs konstant grün leuchten. Die LEDs blinken dann kurz gemeinsam, um anzugeben, dass die Steuerung betriebsbereit ist. |
INVALID_OS |
Im Flash-Speicher ist keine gültige Firmware-Datei vorhanden, oder die Firmware stammt nicht von Schneider Electric. Die Steuerung führt die Anwendung nicht aus. Informationen zum Wiederherstellung eines korrekten Zustands finden Sie im Abschnitt zur Aktualisierung der Firmware. |
Die FSP-LED leuchten nach der Boot-Sequenz dauerhaft rot. |
Zustand der Steuerung |
Beschreibung |
LED |
||
---|---|---|---|---|
RUN (Grün) |
ERR (Rot) |
I/O (Rot) |
||
EMPTY |
Die Steuerung verfügt über keine Anwendung. |
AUS |
Einmaliges Blinken |
AUS |
EMPTY nach Feststellung eines Systemfehlers |
Dieser Zustand entspricht dem normalen Zustand EMPTY. Die Anwendung ist jedoch vorhanden und sie wurde absichtlich nicht geladen. Durch das nächste Aus- und Wiedereinschalten bzw. ein erneutes Herunterladen einer Anwendung wird der korrekte Zustand wiederhergestellt. |
AUS |
Schnelles Blinken |
AUS |
RUNNING |
Die Steuerung führt eine gültige Anwendung aus. |
EIN |
AUS |
AUS |
RUNNING mit Haltepunkt |
Dieser Zustand entspricht dem Zustand RUNNING, mit folgenden Ausnahmen: oDer taskverarbeitende Teil des Programms wird erst fortgesetzt, wenn der Haltepunkt gelöscht wird. oDie LED-Anzeigen sind anders. oWeitere Informationen zur Verwaltung von Haltepunkten finden Sie im EcoStruxure Machine Expert -Programmierhandbuch. |
Einmaliges Blinken |
AUS |
AUS |
RUNNING mit erkanntem externen Fehler |
Konfigurations-, TM3-, SD-Karten- oder sonstiger E/A-Fehler erkannt. Wenn die I/O-LED aufleuchtet, finden Sie Einzelheiten zu dem festgestellten Fehler unter PLC_R.i_lwSystemFault_1 und PLC_R.i_lwSystemFault_2. Die von diesen Variablen erkannten und gemeldeten Fehlerbedingungen bewirken, dass die I/O-LED leuchtet. |
EIN |
AUS |
EIN |
STOPPED |
Die Steuerung verfügt über eine gültige Anwendung, die gestoppt wurde. Eine Beschreibung des Verhaltens der Ausgänge und Feldbusse in diesem Zustand finden Sie unter Beschreibung des STOPPED state. |
Regelmäßiges Blinken |
AUS |
AUS |
STOPPED mit erkanntem externen Fehler |
Konfigurations-, TM3-, SD-Karten- oder sonstiger E/A-Fehler erkannt. |
Regelmäßiges Blinken |
AUS |
EIN |
HALT |
Die Steuerung stoppt die Ausführung der Anwendung, da ein Anwendungsfehler festgestellt wurde. |
Regelmäßiges Blinken |
EIN |
– |
Boot-Anwendung nicht gespeichert |
Die Anwendung im Speicher der Steuerung unterscheidet sich von der Anwendung im Flash-Speicher. Beim nächsten Aus- und Wiedereinschalten wird die Anwendung gegen diejenige aus dem Flash-Speicher ausgetauscht. |
EIN oder regelmäßiges Blinken |
Einmaliges Blinken |
AUS |
Diese Abbildung zeigt den Unterschied zwischen schnellem Blinken, regelmäßigem Blinken und einmaligem Blinken:
Die folgenden Aussagen treffen für den Zustand STOPPED zu:
oDer als Run/Stop-Eingang konfigurierte Eingang bleibt betriebsfähig.
oDer als Alarm-Ausgang konfigurierte Ausgang bleibt betriebsfähig und nimmt den Wert 0 an.
oEthernet-, Serial- (Modbus, ASCII usw.) und USB-Kommunikationsdienste bleiben funktionsfähig, und die von diesen Diensten geschriebenen Befehle können sich weiterhin die Anwendung, den Steuerungszustand und die Speichervariablen auswirken.
oDie Ausgänge nehmen zunächst ihren konfigurierten Standardzustand (Aktuelle Werte beibehalten oder Alle Ausgänge auf Standardwert setzen) bzw. den durch Ausgangsforcierung (falls verwendet) vorgegebenen Wert an. Der anschließende Zustand der Ausgänge ist vom Wert der Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren sowie von den von dezentralen Geräten empfangenen Befehlen abhängig. Weitere Informationen zum Verhalten der TM3-Ausgänge finden Sie im Modicon TM3 Konfiguration von Erweiterungsmodulen – Programmierhandbuch.
Task- und E/A-Verhalten bei aktivierter Option „E/A im STOP-Zustand aktualisieren“
Wenn die Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren ausgewählt wurde, gilt Folgendes:
oDer Vorgang „Eingänge lesen“ wird normal fortgesetzt. Die physischen Eingänge werden gelesen und dann in die Eingangsspeichervariablen %I geschrieben.
oDer Taskverarbeitungsvorgang wird nicht ausgeführt.
oDer Vorgang „Ausgänge schreiben“ wird fortgesetzt. Die Ausgangsspeichervariablen %Q werden aktualisiert, um entweder der Konfiguration Aktuelle Werte beibehalten oder Alle Ausgänge auf Standardwert setzen zu entsprechen, gemäß einer ggf. vorhandenen Ausgangsforcierung angepasst und dann an die physischen Ausgänge geschrieben.
CANopen-Verhalten bei Auswahl von "E/A im STOP-Zustand aktualisieren"
Wenn die Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren ausgewählt wurde, gilt für CANopen-Busse Folgendes:
oDer CANopen-Bus bleibt voll betriebsfähig. Geräte auf dem CANopen-Bus nehmen weiterhin das Vorhandensein eines funktionsfähigen CANopen-Masters wahr.
oEs werden weiterhin TPDOs und RPDOs ausgetauscht.
oOptionale SDOs, sofern konfiguriert, werden weiterhin ausgetauscht.
oDie Heartbeat- und Node Guarding-Funktionen, sofern konfiguriert, sind weiterhin in Betrieb.
oWenn das Feld Verhalten der Ausgänge bei Stop auf Aktuelle Werte beibehalten gesetzt ist, werden die TPDOs weiterhin mit den letzten aktuellen Werten ausgegeben.
oWenn das Feld Verhalten der Ausgänge bei Stop auf Alle Ausgänge auf Standardwert setzen eingestellt ist, werden die letzten aktuellen Werte auf die Standardwerte aktualisiert und nachfolgende TPDOs werden mit diesen Standardwerten ausgegeben.
Task- und E/A-Verhalten bei deaktivierter Option „E/A im STOP-Zustand aktualisieren“
Wenn die Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren nicht aktiviert ist, setzt die Steuerung die E/A entweder auf die Einstellung Aktuelle Werte beibehalten oder Alle Ausgänge auf Standardwert setzen (mit Anpassung für Ausgangsforcierung, sofern verwendet). Danach gilt Folgendes:
oDer Vorgang „Ausgänge lesen“ wird nicht mehr fortgesetzt. Die Eingangsspeichervariablen %I werden mit ihren letzten Werten eingefroren.
oDer Taskverarbeitungsvorgang wird nicht ausgeführt.
oDer Vorgang „Ausgänge schreiben“ wird nicht mehr fortgesetzt. Die %Q-Ausgangsspeichervariablen können über Ethernet-, serielle und USB-Verbindungen aktualisiert werden. Die physischen Ausgänge werden jedoch hiervon nicht beeinflusst und behalten den über die Konfigurationsoptionen vorgegebenen Zustand bei.
CANopen-Verhalten wenn "E/A im STOP-Zustand aktualisieren" nicht ausgewählt ist
Wenn die Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren nicht ausgewählt wurde, gilt für CANopen-Busse Folgendes:
oDer CANopen-Master kommuniziert nicht mehr. Geräte auf dem CANopen-Bus werden in ihren konfigurierten Fehlerausweichzustand versetzt.
oEs findet kein TPDO- und RPDO-Austausch mehr statt.
oDer Austausch optionaler SDOs wird angehalten, sofern konfiguriert.
oDie Heartbeat- und Node Guarding-Funktionen, sofern konfiguriert, werden angehalten.
oDie aktuellen bzw. die Standardwerte werden an die TPDOs geschrieben und einmal gesendet, bevor der CANopen-Master gestoppt wird.