Beschreibung der HMI-Steuerungszustände
Beschreibung der Steuerungszustände
Dieser Abschnitt enthält eine detaillierte Beschreibung der Steuerungszustände.
|
UNBEABSICHTIGTER BETRIEBSZUSTAND DES GERÄTS |
oGehen Sie niemals davon aus, dass sich die Steuerung in einem bestimmten Steuerungszustand befindet, wenn Sie einen Zustandswechsel anfordern, die Steuerungsoptionen konfigurieren oder die physische Konfiguration der Steuerung und der damit verbundenen Geräte ändern. oZiehen Sie die konkreten Auswirkungen auf alle angeschlossenen Geräte in Betracht, bevor Sie irgendeinen dieser Vorgänge durchführen. oBevor Sie Änderungen an der Steuerung vornehmen, müssen Sie grundsätzlich den Steuerungszustand feststellen und dazu auf das Ausgangsforcing achten bzw. die Statusinformationen der Steuerung überprüfen SoMachine (1). |
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben. |
(1) Hinweis: Die Steuerungszustände können aus der PLC_R.i_wStatus-Systemvariablen der Bibliothek PLCSystem abgerufen werden.
Tabelle der Steuerungszustände
Die nachstehende Tabelle beschreibt die Steuerungszustände:
Zustand der Steuerung |
Beschreibung |
---|---|
BOOTING |
Die Steuerung führt die Boot-Firmware und ihre internen Selbsttests aus. Anschließend prüft sie die Prüfsumme der Firmware und der Benutzeranwendungen. Sie führt weder die Anwendung aus noch kommuniziert sie. |
INVALID_OS |
Im Flash-Speicher ist keine gültige Firmware-Datei vorhanden. Die Steuerung führt die Anwendung nicht aus. Kommunikation ist nur über den USB-Hostport möglich und dann nur zum Laden eines gültigen Betriebssystems. |
EMPTY |
Es befindet sich keine Anwendung im Speicher oder die Anwendung ist ungültig. |
RUNNING |
Die Steuerung führt eine gültige Anwendung aus. |
RUNNING mit Haltepunkt |
Dieser Zustand ist mit dem RUNNING-Zustand identisch, mit folgenden Ausnahmen: oDer taskverarbeitende Teil des Programms wird erst fortgesetzt, wenn der Haltepunkt gelöscht wird. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Verwaltung von Haltepunkten. |
RUNNING mit Feststellung eines externen Fehlers |
Dieser Zustand ist mit dem normalen RUNNING-Zustand identisch. |
STOPPED |
Die Steuerung verfügt über eine gültige Anwendung, die gestoppt wurde. Eine Erklärung des Verhaltens von Ausgängen und Feldbussen in diesem Zustand finden Sie unter Detaillierte Beschreibung des STOPPED-Zustands. |
STOPPED mit Feststellung eines externen Fehlers |
Dieser Zustand ist mit dem normalen STOPPED-Zustand identisch. |
HALT |
Die Steuerung stoppt die Ausführung der Anwendung, da ein Anwendungsfehler oder ein Systemfehler festgestellt wurde. Dieser Zustand entspricht dem Zustand STOPPED, wobei folgende Ausnahmen gelten: oDer für den Anwendungsfehler verantwortliche Task verhält sich immer so, als wäre die Option E/A im STOP-Zustand aktualisieren nicht ausgewählt. Alle anderen Tasks folgen der aktuellen Einstellung. |
Detaillierte Beschreibung des STOPPED-Zustands
Die folgenden Aussagen gelten immer für den STOPPED-Zustand:
oDer als Run/Stop-Eingang konfigurierte Eingang bleibt betriebsfähig.
oEthernet, SL (Modbus, ASCII usw.), und USB-Kommunikationsdienste bleiben funktionsfähig, die von diesen Diensten geschriebenen Befehle wirken sich weiterhin auf die Anwendung, den SPS-Zustand und die Speichervariablen aus.
oAlle Ausgänge nehmen zunächst ihren konfigurierten Zustand (Werte beibehalten oder Alle Ausgänge auf Standardwert setzen) bzw. den durch Ausgangsforcierung (falls verwendet) diktierten Wert an. Der anschließende Zustand der Ausgänge ist vom Wert der Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren sowie von den von dezentralen Geräten empfangenen Befehlen abhängig.
Verhalten der Tasks und E/As bei aktivierter Option "E/A im STOP-Zustand aktualisieren"
Wenn die Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren ausgewählt wurde:
oDer Vorgang "Ausgänge lesen" wird normal fortgesetzt. Die physischen Eingänge werden gelesen und dann an die Eingangsspeichervariable %I geschrieben.
oDer Taskverarbeitungsvorgang wird nicht ausgeführt.
oDer Vorgang „Ausgänge schreiben“ wird fortgesetzt. Die Ausgangsspeichervariable %Q wird aktualisiert, um entweder die Konfiguration von Werte beibehalten oder die von Alle Ausgänge auf Standardwert setzen wiederzugeben, für eventuell vorhandene Ausgangsforcierung angepasst und dann an die physischen Eingänge geschrieben.
HINWEIS: Expertenfunktionen werden weiterhin ausgeführt. Beispielsweise fährt ein Zähler mit seiner Zählung fort. Diese Expertenfunktionen haben jedoch keine Auswirkung auf den Zustand der Ausgänge. Die Ausgänge von Experten-E/A verhalten sich wie hier beschrieben.
HINWEIS: Über die Ethernet-, Serial-, USB- und CAN-Kommunikation empfangene Befehle schreiben weiterhin auf die Speichervariablen. Änderungen an den %Q-Ausgangsspeichervariablen werden an die physischen Ausgänge geschrieben.
CAN-Verhalten bei Auswahl von "E/A im STOP-Zustand aktualisieren"
Folgendes gilt für die CAN-Busse, wenn die Einstellung "E/A im STOP-Zustand aktualisieren" aktiviert ist:
oDer CAN-Bus bleibt voll betriebsfähig. Die Geräte auf dem CAN-Bus fahren mit der Suche nach einem funktionsfähigen CAN-Master fort.
oTPDO und RPDO fahren mit dem Datenaustausch fort.
oDas optionale SDO fährt, sofern konfiguriert, mit dem Datenaustausch fort.
oDie Heartbeat- und Node Guarding-Funktionen, sofern konfiguriert, sind weiterhin in Betrieb.
oWenn das Feld Verhalten der Ausgänge bei Stop den Wert Werte beibehalten aufweist, werden die TPDOs weiterhin mit den letzten aktuellen Werten ausgegeben.
oWenn das Feld Verhalten der Ausgänge bei Stop auf Alle Ausgänge auf Standardwert setzen eingestellt ist, werden die letzten aktuellen Werte auf die Standardwerte aktualisiert und nachfolgende TPDOs mit diesen Standardwerten ausgegeben.
Verhalten der Tasks und E/As bei nicht aktivierter Option "E/A im STOP-Zustand aktualisieren"
Wenn die Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren nicht aktiviert ist, setzt die Steuerung die E/A entweder auf die Einstellung Werte beibehalten oder Alle Ausgänge auf Standardwert setzen (mit Anpassung für Ausgangsforcierung, sofern verwendet). Danach gilt Folgendes:
oDer Vorgang „Ausgänge lesen“ wird nicht mehr fortgesetzt. Die Eingangsspeichervariable %I wird mit ihren letzten Werten eingefroren.
oDer Taskverarbeitungsvorgang wird nicht ausgeführt.
oDer Vorgang „Ausgänge schreiben“ wird nicht mehr fortgesetzt. Die %Q-Ausgangsspeichervariablen können über Ethernet, serielle und USB-Verbindungen aktualisiert werden. Die physischen Ausgänge werden hiervon nicht beeinflusst und verbleiben in dem von den Konfigurationsoptionen festgelegten Status.
HINWEIS: Expertenfunktionen werden nicht mehr ausgeführt. Beispielsweise wird ein Zähler angehalten.
CAN-Verhalten bei nicht getätigter Auswahl von "E/A im STOP-Zustand aktualisieren"
Folgendes gilt für die CAN-Busse, wenn die Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren nicht aktiviert ist:
oDer CAN-Master kommuniziert nicht mehr. Geräte auf dem CAN-Bus werden in ihren konfigurierten Fehlerausweichzustand versetzt.
oEs findet kein TPDO- und RPDO-Austausch mehr statt.
oDer Austausch optionaler SDOs wird angehalten, sofern konfiguriert.
oDie Heartbeat- und Node Guarding-Funktionen, sofern konfiguriert, werden eingestellt.
oDie aktuellen bzw. die Standardwerte werden an die TPDOs geschrieben und einmal gesendet, bevor der CAN-Master gestoppt wird.