Eine globale Variablenliste (GVL) wird verwendet, um globale Variablen zu deklarieren. Wenn eine GVL im Knoten Global unter Logikkatalog > Variablen > Globale Variablen oder in der Anwendungsbaumstruktur platziert wird, sind die Variablen im gesamten Projekt verfügbar. Wenn eine GVL einer bestimmten Anwendung zugeordnet ist, sind die Variablen innerhalb dieser Anwendung gültig.
Um eine GVL zu einer bestehenden Anwendung hinzuzufügen, wählen Sie den Anwendungsknoten unter Logikkatalog > Assets > POUs oder in der Anwendungsbaumstruktur, klicken Sie auf die grüne Plus-Schaltfläche, und wählen Sie Globale Variablenliste... aus. Alternativ können Sie mit der rechten Maustaste auf den Knoten klicken und die Befehle Objekt hinzufügen > Globale Variablenliste hinzufügen... ausführen. Wenn Sie in diesen Ansichten den Knoten Global auswählen, wird das neue GVL-Objekt anwendungsunabhängig erstellt.
Verwenden Sie zum Erstellen einer globalen Variablenliste den GVL-Editor.
Die Variablen einer GVL können als Netzwerkvariablen definiert und damit für den Datenaustausch mit anderen Geräten im Netzwerk verwendet werden. Konfigurieren Sie dazu die zutreffenden Netzwerkeigenschaften (im Menü Ansicht > Eigenschaften > Netzwerkvariablen oder Eigenschaften des Absenders der Netzwerkvariablen) für die GVL.
HINWEIS: Die maximale Größe der Netzwerkvariablen beträgt 255 Bytes. Die Anzahl der Netzwerkvariablen ist nicht begrenzt.
HINWEIS: In GVLs deklarierte Variablen werden immer vor den lokalen Variablen von POUs initialisiert.
GVL für konfigurierbare Konstanten (Parameterliste) in Bibliotheken
Der über eine Bibliothek bereitgestellte Wert einer globalen Konstanten kann durch einen von der Anwendung definierten Wert ersetzt werden. Dazu muss die Konstante in der Bibliothek innerhalb einer Parameterliste deklariert werden. Nach Hinzufügen der Bibliothek zur Anwendung kann der Wert der Konstanten im Bibliotheksverwalter der Anwendung auf der Registerkarte Parameterliste bearbeitet werden. Im folgenden Beispiel finden Sie eine detaillierte Beschreibung zur Vorgehensweise.
Die Bibliothek lib1.library liefert die Array-Variable g_Array. Die Größe der Array-Variablen wird durch die globale Konstante g_c_Arraysize definiert. Die Bibliothek ist in verschiedenen Anwendungen enthalten; für jede Anwendung werden Arrays unterschiedlicher Größe benötigt. Daher muss die globale Konstante der Bibliothek mit einem anwendungsspezifischen Wert überschrieben werden.
Gehen Sie folgendermaßen vor: Definieren Sie beim Erstellen von lib1.library die globale Konstante g_c_Arraysize innerhalb einer speziellen globalen Variablenliste (GVL), der sogenannten Parameterliste. Führen Sie dazu den Befehl Objekt hinzufügen aus und fügen Sie ein Parameterlistenobjekt (im aktuellen Beispiel Param genannt) hinzu. Geben Sie im Editor dieses Objekts, das einer Standard-GVL entspricht, die Deklaration der Variablen g_c_Arraysize ein.
Parameterliste Param in Bibliothek Lib1.library
Bearbeiten des Parameters g_c_Arraysize im Bibliotheksverwalter eines Projekts
Wählen Sie die Bibliothek im oberen Teil des Bibliotheksverwalters aus, um die Modulübersicht aufzurufen. Wählen Sie Param zum Öffnen der Registerkarte Bibliotheksparameter mit den Deklarationen aus. Wählen Sie die Zelle in der Spalte Wert (editierbar) aus und klicken Sie auf den Leerraum, um ein Bearbeitungsfeld zu öffnen. Geben Sie den gewünschten neuen Wert für g_c_Arraysize ein. Dieser wird nach dem Schließen des Bearbeitungsfelds auf den aktuellen, lokalen Anwendungsbereich der Bibliothek angewandt.