Beschreibung der Steuerungszustände
Beschreibung der Steuerungszustände
Dieser Abschnitt enthält eine detaillierte Beschreibung der Steuerungszustände.
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UNBEABSICHTIGTER GERÄTEBETRIEB |
oGehen Sie niemals davon aus, dass sich die Steuerung in einem bestimmten Steuerungszustand befindet, wenn Sie einen Zustandswechsel anfordern, die Steuerungsoptionen konfigurieren oder die physische Konfiguration der Steuerung und der damit verbundenen Geräte ändern. oBeurteilen Sie die Auswirkungen dieser Vorgänge für alle verbundenen Geräte im Detail, bevor Sie sie durchführen. oBestätigen Sie den Steuerungsstatus visuell durch die Anzeige der LEDs bevor Sie eine Operation an der Steuerung vornehmen. oBestätigen Sie den Zustande des Run/Stop-Eingangs (wenn vorhanden und konfiguriert) und/oder des Run/Stop-Schalters (wenn vorhanden), bevor Sie eine Operation an der Steuerung vornehmen. oVerifizieren Sie, ob ein Forcieren des Ausgangs vorliegt, bevor Sie eine Operation an der Steuerung vornehmen. oPrüfen Sie die Zustandsinformationen der Steuerung über EcoStruxure Machine Expert, bevor Sie auf die Steuerung einwirken.(1) |
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben. |
(1) Die Steuerungszustände können der PLC_R.i_wStatus-Systemvariablen der LMC058 PLCSystem-Bibliothek entnommen werden.
Tabelle der Steuerungszustände
Die folgende Tabelle beschreibt die Steuerungszustände:
Zustand der Steuerung |
Beschreibung |
RUN/MS-LED |
---|---|---|
BOOTING |
Die Steuerung führt die Boot-Firmware und ihre internen Selbsttests aus. Anschließend überprüft die Steuerung die Prüfsumme der Firmware und der Benutzeranwendungen. Sie führt weder die Anwendung aus noch kommuniziert sie. |
Blinken Grün/Rot |
BOOTING nach Feststellung eines Systemfehlers |
Dieser Zustand entspricht dem normalen Zustand BOOTING, außer dass ein Flag gesetzt wird, um es so aussehen zu lassen, als sei keine Boot-Anwendung vorhanden und als seien die LED-Anzeigen anders. |
Schnelles Blinken Rot |
INVALID_OS |
Im Flash-Speicher ist keine gültige Firmware-Datei vorhanden. Die Steuerung führt die Anwendung nicht aus. Kommunikation ist nur über den USB-Hostport möglich und dann nur zum Laden eines gültigen Betriebssystems. Siehe Aktualisieren der Modicon LMC058 Motion Controller-Firmware. |
Rot: Blinken |
EMPTY |
Es ist keine bzw. eine ungültige Anwendung vorhanden. PCI-Erweiterungsmodule sind inaktiv. |
Einmaliges Blinken Grün |
EMPTY nach Feststellung eines Systemfehlers |
Dieser Zustand entspricht dem normalen Zustand EMPTY, außer dass ein Flag gesetzt wird, um es so aussehen zu lassen, als sei keine Boot-Anwendung vorhanden (keine Anwendung geladen) und als seien die LED-Anzeigen anders. |
Schnelles Blinken Rot |
RUNNING |
Die Steuerung führt eine gültige Anwendung aus. |
Grün |
RUNNING mit Haltepunkt |
Dieser Zustand ist mit dem Zustand RUNNING identisch, mit folgenden Ausnahmen: oDer taskverarbeitende Teil des Programms wird erst fortgesetzt, wenn der Haltepunkt gelöscht wird. oDie LED-Anzeigen sind anders. Weitere Informationen zur Verwaltung von Haltepunkten finden Sie in Online-Hilfe von EcoStruxure Machine Expert über Menübefehle. |
Dreimaliges Blinken Grün |
RUNNING mit Feststellung eines externen Fehlers |
Dieser Zustand entspricht dem normalen Zustand RUNNING, mit dem Unterschied, dass die LED-Anzeigen anders sind. |
Grün / Einmaliges Blinken Rot |
STOPPED |
Die Steuerung verfügt über eine gültige Anwendung, die gestoppt wurde. Eine Erläuterung des Verhaltens von Ausgängen und Feldbussen in diesem Zustand finden Sie unter Details zum Zustand STOPPED. |
Grünes Blinken |
STOPPED mit Feststellung eines externen Fehlers |
Dieser Zustand entspricht dem normalen Zustand STOPPED, mit dem Unterschied, dass die LED-Anzeigen anders sind. |
Blinken Grün / Einmaliges Blinken Rot |
HALT |
Die Steuerung stoppt die Ausführung der Anwendung, da ein Anwendungsfehler festgestellt wurde. Dieser Zustand entspricht dem Zustand STOPPED, wobei folgende Ausnahmen gelten: oDie Experten-E/A- und TM5-E/A-Busse beenden die Kommunikation. Die Experten- und TM5-Ausgänge nehmen ihre Initialisierungswerte an. oDer CAN-Bus verhält sich so, als ob die Option „E/A im STOP-Zustand aktualisieren“ nicht ausgewählt wäre, wenn er durch die für den erkannten Anwendungsfehler verantwortliche Task verwaltet wird. Anderenfalls folgt das Verhalten des CAN-Busses der tatsächlichen Einstellung. oDie LED-Anzeigen sind anders. |
Einmaliges rotes Blinken |
Die folgenden Aussagen treffen für den Zustand STOPPED zu:
oDer als Run/Stop-Eingang konfigurierte Eingang bleibt betriebsfähig.
oDer als Alarm-Ausgang konfigurierte Ausgang bleibt betriebsfähig und nimmt den Wert 0 an.
oEthernet-, serielle (Modbus, ASCII usw.) und USB-Kommunikationsdienste bleiben betriebsfähig, und an diese Dienste geschriebene Befehle können weiterhin die Anwendung, den Steuerungszustand und die Speichervariablen beeinflussen.
oDie Ausgänge nehmen zunächst ihren konfigurierten Standardzustand (Aktuelle Werte beibehalten oder Alle Ausgänge auf Standardwert setzen) bzw. den durch Ausgangsforcierung (falls verwendet) vorgegebenen Wert an. Der anschließende Zustand der Ausgänge ist vom Wert der Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren sowie von den von dezentralen Geräten empfangenen Befehlen abhängig.
Task- und E/A-Verhalten bei aktivierter Option „E/A im STOP-Zustand aktualisieren“
Wenn die Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren ausgewählt wurde, gilt Folgendes:
oDer Vorgang „Eingänge lesen“ wird normal fortgesetzt. Die physischen Eingänge werden gelesen und dann in die Eingangsspeichervariablen %I geschrieben.
oDer Taskverarbeitungsvorgang wird nicht ausgeführt.
oDer Vorgang „Ausgänge schreiben“ wird fortgesetzt. Die Ausgangsspeichervariablen %Q werden aktualisiert, um entweder der Konfiguration Aktuelle Werte beibehalten oder Alle Ausgänge auf Standardwert setzen zu entsprechen, gemäß einer ggf. vorhandenen Ausgangsforcierung angepasst und dann an die physischen Ausgänge geschrieben.
HINWEIS: Expertenfunktionen werden weiterhin ausgeführt. Ein Zähler beispielsweise fährt mit seiner Zählung fort. Diese Expertenfunktionen haben jedoch keine Auswirkung auf den Zustand der Ausgänge. Die Ausgänge von Experten-E/A verhalten sich wie hier beschrieben.
HINWEIS: Über eine Ethernet-, serielle, USB- und CAN-Kommunikation empfangene Befehle schreiben weiterhin in die Speichervariablen. Änderungen an den %Q-Ausgangsspeichervariablen werden an die physischen Ausgänge geschrieben.
CANopen-Verhalten bei Auswahl von "E/A im STOP-Zustand aktualisieren"
Wenn die Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren ausgewählt wurde, gilt für CANopen-Busse Folgendes:
oDer CANopen-Bus bleibt voll betriebsfähig. Geräte auf dem CANopen-Bus nehmen weiterhin das Vorhandensein eines funktionsfähigen CANopen-Masters wahr.
oEs werden weiterhin TPDOs und RPDOs ausgetauscht.
oOptionale SDOs, sofern konfiguriert, werden weiterhin ausgetauscht.
oDie Heartbeat- und Node Guarding-Funktionen, sofern konfiguriert, sind weiterhin in Betrieb.
oWenn das Feld Verhalten der Ausgänge bei Stop auf Aktuelle Werte beibehalten gesetzt ist, werden die TPDOs weiterhin mit den letzten aktuellen Werten ausgegeben.
oWenn das Feld Verhalten der Ausgänge bei Stop auf Alle Ausgänge auf Standardwert setzen eingestellt ist, werden die letzten aktuellen Werte auf die Standardwerte aktualisiert und nachfolgende TPDOs werden mit diesen Standardwerten ausgegeben.
Task- und E/A-Verhalten bei deaktivierter Option „E/A im STOP-Zustand aktualisieren“
Wenn die Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren nicht aktiviert ist, setzt die Steuerung die E/A entweder auf die Einstellung Aktuelle Werte beibehalten oder Alle Ausgänge auf Standardwert setzen (mit Anpassung für Ausgangsforcierung, sofern verwendet). Danach gilt Folgendes:
oDer Vorgang „Ausgänge lesen“ wird nicht mehr fortgesetzt. Die Eingangsspeichervariablen %I werden mit ihren letzten Werten eingefroren.
oDer Taskverarbeitungsvorgang wird nicht ausgeführt.
oDer Vorgang „Ausgänge schreiben“ wird nicht mehr fortgesetzt. Die %Q-Ausgangsspeichervariablen können über Ethernet-, serielle und USB-Verbindungen aktualisiert werden. Die physischen Ausgänge werden jedoch hiervon nicht beeinflusst und behalten den über die Konfigurationsoptionen vorgegebenen Zustand bei.
HINWEIS: Expertenfunktionen werden nicht mehr ausgeführt. Ein Zähler wird beispielsweise angehalten.
CANopen-Verhalten wenn "E/A im STOP-Zustand aktualisieren" nicht ausgewählt ist
Wenn die Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren nicht ausgewählt wurde, gilt für CANopen-Busse Folgendes:
oDer CANopen-Master kommuniziert nicht mehr. Geräte auf dem CANopen-Bus werden in ihren konfigurierten Fehlerausweichzustand versetzt.
oEs findet kein TPDO- und RPDO-Austausch mehr statt.
oDer Austausch optionaler SDOs wird angehalten, sofern konfiguriert.
oDie Heartbeat- und Node Guarding-Funktionen, sofern konfiguriert, werden angehalten.
oDie aktuellen bzw. die Standardwerte werden an die TPDOs geschrieben und einmal gesendet, bevor der CANopen-Master gestoppt wird.