Logic/Motion Controller-Anwendung mit integrierter Sicherheit - Systemüberblick

Architektur

In dieser Dokumentation wird die Vorgehensweise zur Integration von Sicherheitskomponenten (Integrierte Sicherheit) durch Verwendung eines Safety Logic Controller (SLC) und sicherheitsbe­zogener TM5/TM6-Module in eine Logic/Motion Controller-Anwendung über den Sercos III-Bus beschrieben.

Die nachstehende Abbildung illustriert die Einrichtung einer kleinen Anwendung zur Veranschau­lichung in diesem Handbuch.

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HINWEIS: Beobachten Sie die spezifischen Beschränkungen für den verwendeten Logic/Motion Controller. Detaillierte Informationen zur unterstützten Systemarchitektur und zur maximalen Anzahl der -Slaves und sicherheitsbezogenen TM5/TM7-E/A-Module, die verbunden werden können, finden Sie im Kapitel SystembeschränkungenSercos.

HINWEIS: Begriffsdefinition: Standard = Nicht-sicherheitsbezogen. Der Begriff „Standard“ bezieht sich stets auf nicht-sicherheitsbezogene Elemente/Objekte. Beispiel: Ein Standard-Prozessdate­nelement wird nur von einem nicht-sicherheitsbezogenen E/A-Gerät, d. h. einem Standardgerät geschrieben/gelesen. Standardvariablen/-funktionen/-FBs sind nicht-sicherheitsbezogene Daten. Der Begriff „Standardsteuerung“ kennzeichnet den nicht-sicherheitsbezogenen Logic/Motion Controller.

Beteiligte Geräte

Folgende Geräte werden im erläuternden Beispielprojekt dieser Dokumentation verwendet:

oLogic/Motion Controller TM262M25MESS8T (siehe Kapitel Kompatible Logic/Motion Controller-Typen)

oSafety Logic Controller TM5CSLCx00FS

oTM5-SERCOS III-Buskoppler TM5NS31

oSpannungsversorgungsmodul TM5SPS3

oDigitales Sicherheitseingangsmodul TM5SDI4DFS

oDigitales Sicherheitsausgangsmodul TM5SDO4TFS

oDigitales Sicherheitskombimodul TM5SDM4DTRFS

Der sicherheitsbezogene Teil der Architektur besteht aus Sicherheitsknoten (SN: Safety Nodes). Ein SN ist ein Knoten im Sercos-Netzwerk, der dem openSafety-Protokoll entspricht. Sicherheits­bezogene Module von Schneider Electric werden rot dargestellt. Sie können anhand des Zusatzes FS in ihrer Bestellnummer identifiziert werden.

Eine typische Anwendungskonfiguration in der Praxis enthält unter Umständen weitere Sercos-Slaves (wie z. B. Standard-Antriebsmodule) und mehr als einen mit dem Sercos-Bus verbundenen TM5-Buskoppler sowie eine größere Anzahl an TM5- und/oder TM7-E/A-Modulen. Unter dem Sercos-Master (d. h. der Sercos-E/A-Steuerung im Logic/Motion Controller) kann jedoch nur ein SLC verwendet werden.

Der Logic/Motion Controller führt die (nicht-sicherheitsbezogene) Standard-Steuerungsan­wendung aus. Der SLC als sicherheitsbezogene Steuerung ist dem Logic/Motion Controller untergeordnet. Er verwaltet die Tasks in einer sicherheitsbezogenen Anwendung und führt somit ein separates sicherheitsbezogenes Anwendungsprogramm aus.

Beteiligte Softwaretools

Für die in dieser Dokumentation beschriebene integrierte Sicherheit kommt EcoStruxure Machine Expert mit den Softwarekomponenten Modicon und EcoStruxure Machine Expert - Safety zum Einsatz. (Siehe auch das Kapitel Softwareinstallation.)

EcoStruxure Machine Expert Logic Builder wird für Folgendes verwendet:

oKonfiguration der Busarchitektur, bestehend aus Standard- und Sicherheitsgeräten. (Die sicherheitsbezogenen Geräte müssen zusätzlich in Machine Expert - Safety bestätigt werden.)

oParametrierung der Standardgerät und teilweise der Sicherheitsgeräte.

oEntwicklung des Standard-Anwendungsprogramms.

oInbetriebnahme, Steuerung, Überwachung und Debugging des Logic/Motion Controller.

oDurchführung der Systemdiagnose, z. B. in Online-Editoren oder mithilfe von SafeLogger.

EcoStruxure Machine Expert - Safety wird für Folgendes verwendet:

oDefinition der sicherheitsbezogenen Parameter der Sicherheitsgeräte (SLC und sicherheitsbe­zogene E/A-Module).

oBerechnung der Sicherheitsreaktionszeit auf der Grundlage der für die Reaktionszeit relevanten definierten Parameter.

oEntwicklung des sicherheitsbezogenen Anwendungsprogramms.

oInbetriebnahme, Steuerung, Überwachung und Debugging des SLC.

oDokumentierung des sicherheitsbezogenen Projekts.

Die oben aufgeführten technischen Aufgaben werden in den nachfolgenden Kapitel im Detail beschrieben.