Restrisiken

Übersicht

Die vom Aktuator ausgehenden Risiken wurden minimiert. Es verbleibt jedoch ein Restrisiko, da der Aktuator mit elektrischer Spannung und elektrischem Strom bewegt und betätigt wird.

Sind Tätigkeiten mit Restrisiken verbunden, erfolgt an den betreffenden Stellen ein Sicherheits­hinweis. Dieser enthält die eventuell auftretende Gefahr sowie deren mögliche Folgen und beschreibt Maßnahmen zum Vermeiden der Gefahr.

Elektrische Teile

Für den Betrieb des hier beschriebenen Aktuators muss der Aktuator an einen Antrieb und Motor angeschlossen werden. Bei einem System bestehen Restrisiken, die Sie in der Risikoanalyse Ihrer Anwendung erfassen müssen. Weitere Informationen erhalten Sie in der Dokumentation zu Motor und Antrieb.

DangerElectrical_Color.gifDanger_Color.gifGEFAHR

ELEKTRISCHER SCHLAG, EXPLOSION ODER LICHTBOGEN

oTrennen Sie alle Geräte, einschließlich der angeschlossenen Komponenten, vor der Entfernung von Abdeckungen oder Türen sowie vor der Installation oder Entfernung von Zubehörteilen, Hardware, Kabeln oder Drähten von der Spannungsversorgung, ausgenommen unter den im jeweiligen Hardwarehandbuch für diese Geräte angegebenen Bedingungen.

oVerwenden Sie stets ein genormtes Spannungsprüfgerät, um festzustellen, ob die Spannungsversorgung wirklich abgeschaltet ist.

oBetreiben Sie elektrische Komponenten nur mit einem verbundenen Erdschutzkabel (Schutzleiter).

oPrüfen Sie den sicheren Anschluss des Erdschutzkabels (Masse) für alle elektrischen Komponenten, um die Konformität mit den Anschlussschemata zu gewährleisten.

oWenn das Modul unter Spannung steht, dürfen die elektrischen Anschlusspunkte der Komponenten nicht berührt werden.

oSorgen Sie für Schutz vor indirektem Berühren (EN 50178).

oBeide Seiten der nicht verwendeten Leiter des Motorkabels sind zu isolieren.

Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen führt zu Tod oder schweren Verletzungen.

Not-Aus

Der Aktuator ist weder mit externen Bremsen noch mit einem Not-Aus-Schalter zum Aktivieren der externen Bremsen ausgestattet. Der Motor kann jedoch mit einer internen Haltebremse bestückt werden (als Option je nach Motorreferenz).

Beachten Sie für weitere Informationen zum Motor die Motorreferenz auf dem Typenschild und beziehen Sie sich auf das entsprechende Motorhandbuch.

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EINKLEMMEN DURCH DIE AKTUATOR

oErgreifen Sie alle erforderlichen Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die Motoren über eine beliebige gelöste interne Haltebremse oder externe Betriebsbremse in einen spannungsfreien Zustand gesetzt werden können.

oStellen Sie diese Vorrichtungen zur Verfügung, damit eine Person den Aktuator in Reichweite des Betriebsbereichs manuell bewegen kann.

Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben.

Das Öffnen der Motorhaltebremsen kann zum Durchsacken des Aktuators führen.

Sowohl in vertikaler als auch in geneigter Montageposition kann es zu unerwarteten Bewegungen des Aktuators kommen.

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BEWEGLICHE ANLAGENTEILE

Stellen Sie sicher, dass durch das Lösen der Bremse keine Gefahren innerhalb des Betriebsbe­reichs entstehen.

Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben.

HINWEIS: Stellen Sie Trennvorrichtungen für alle eingespeisten Energien bereit. Es muss möglich sein, die Trennvorrichtungen in einer deaktivierten Position zu sichern, z. B. durch Verriegelung.

Montage und Handhabung

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QUETSCHEN, SCHEREN, SCHNEIDEN UND STOßEN BEI DER HANDHABUNG

oBeachten Sie die allgemeinen Konstruktions- und Sicherheitsregulierungen für den Aufbau und die Handhabung.

oVerwenden Sie geeignete Gerätschaften für die Montage und den Transport, sowie geeignete Werkzeuge.

oVermeiden Sie ein Einklemmen und Quetschen durch geeignete Vorsichtsmaßnahmen.

oDecken Sie Kanten und Ecken ab, um Schnittverletzungen zu vermeiden.

oTragen Sie angemessene Schutzkleidung (z. B. Schutzbrille, Sicherheitsschuhe, Schutzhandschuhe).

Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben.

Bewegung des Aktuators

Teile der Aktuator können sich mit hoher Geschwindigkeit bewegen. In diesen Fällen tragen das Nutzlastgewicht, zusätzlich installierte Werkzeuge und Schwerpunktverschiebungen der beweglichen Teile zur Gesamtenergie der erzeugten Kräfte bei.

Beim Betrieb mit der Aktuator können Bewegungsabläufe auftreten, was zu Fehleinschätzungen des Betriebspersonals führen kann. Stufen Sie den Controller und die Bremse bei Ihren Sicherheitsbetrachtungen (nach EN ISO 13849-1) als nicht sicherheitsspezifische Elemente ein. Stellen Sie sicher, dass alle notwendigen Schutzmaßnahmen umgesetzt werden.

Die Sicherheitsstandards und -richtlinien für das jeweilige Land, in dem die Aktuator eingesetzt wird, geben vor, welche Schutzmaßnahmen angemessen sind. Zusätzlich muss der für die Integration des Aktuators verantwortliche Systemtechniker beurteilen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen.

HINWEIS: Die Konfiguration des Aktuators, die TCP-Geschwindigkeit und die zusätzliche Nutzlast haben Einfluss auf die Gesamtenergie, was unter Umständen zu Körperverletzung und Sachschäden führen kann.

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VERLETZUNGEN DURCH QUETSCHEN, SCHEREN, SCHNEIDEN UND STÖSSE

oDer Betrieb des Aktuators ist nur innerhalb einer Umhausung zulässig.

oDie Umhausung darf nur zu Reinigungs- oder Wartungszwecken geöffnet oder betreten werden.

oBei der Konzeption der Umhausung muss darauf geachtet werden, dass die Umhausung den Stößen des Aktuators standhält und das Austreten ausgeworfener Teile aus dem Betriebs­bereich verhindert.

oDie Umhausung muss so ausgelegt sein, dass die Aktuator sicher deaktiviert wird, sobald eine Person den Betriebsbereich der Aktuator betritt.

oAlle Barrieren, Schutztüren, Kontaktmatten, Lichtschranken und andere Schutzvorrichtungen müssen ordnungsgemäß konfiguriert und aktiviert sein, sobald die Aktuatornmechanik mit Spannung versorgt wird.

oDefinieren Sie den Sicherheitsabstand zum Betriebsbereich der Aktuator so, dass das Personal keinen Zugang zum Betriebsbereich der Aktuatornmechanik erhält oder in ihr eingeschlossen werden kann.

oBerücksichtigen Sie beim Konzipieren der Umhausung die maximal möglichen Laufwege des Aktuators, d. h. den maximalen Weg bis zu den Endanschlägen des Hardware-Sicherheits­systems sowie die zusätzlichen fortlaufenden Wege bei Ausfall der Spannungsversorgung.

Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben.

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DEFEKT DER INTERNEN MOTORHALTEBREMSE

oBetrachten Sie die interne Motorhaltebremse nicht als funktionale Schutzeinrichtung.

oBerücksichtigen Sie bei der Sicherheitsanalyse einen möglichen Ausfall der internen Motorhaltebremse.

oBerücksichtigen Sie, dass die interne Motorhaltebremse des Aktuators nur einer begrenzten Anzahl an Bremsvorgängen standhält.

Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben.

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ABWEICHUNG VON DER GEPLANTEN LAUFBAHN

oVerwenden Sie die Pufferung der 24-Vdc-Versorgung (USV), um ein kontrolliertes Stoppen der Aktuator gemäß Stopp-Kategorie 1 zu ermöglichen, indem Sie die gespeicherten mechanischen und elektrischen Restenergien nutzen.

oWenn die Spannungsversorgung des Steuerungssystems ausfällt, verlässt die Aktuator die geplante Laufbahn auf unkontrollierte Weise, ungeachtet dessen, ob der Motor über eine Bremse verfügt oder nicht.

oNutzen Sie idealerweise einen Synchronstopp auf dem Laufweg, um Kollisionen mit Hindernissen zu vermeiden.

oAchten Sie bei Ihren Sicherheitsüberlegungen auf die Erweiterung des Nachlaufweges.

Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben.

Heiße Oberflächen

Motor, Riemenvorgelege und Adaptionsmaterial des Aktuators können 70 °C (158 °F) überschreiten, wenn sie beim Betrieb schweren Lasten und/oder hohen Leistungsanforderungen ausgesetzt werden.

Die roten Kreise in der folgenden Abbildung kennzeichnen die heißen Oberflächen am Aktuator.

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HEISSE OBERFLÄCHEN

oVermeiden Sie jeden Kontakt mit heißen Oberflächen ohne entsprechenden Schutz.

oAchten Sie darauf, dass sich keine entzündlichen oder hitzeempfindlichen Teile in direkter Nähe von heißen Oberflächen befinden.

oStellen Sie sicher, dass die Wärmeableitung ausreichend ist, indem Sie einen Testlauf unter maximalen Lastbedingungen durchführen.

Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben.

Gefahrbringende Bewegungen

Gefahrbringende Bewegungen können verschiedenen Ursprungs sein:

oKeine oder eine fehlerhafte Kalibrierung des Antriebs

oVerdrahtungs- oder Verkabelungsfehler

oFehler im Anwendungsprogramm

oBauteilfehler in den Komponenten

oFehler in den Messwert- und Signalgebern

HINWEIS: Stellen Sie Personenschutz durch übergeordnete, anlagenseitige Überwachungen oder Maßnahmen her. Vertrauen Sie nicht alleine auf die internen Überwachungen der Antriebs­komponenten. Passen Sie die Überwachungen oder sonstigen Vorrichtungen und Maßnahmen den spezifischen Gegebenheiten der Anlage entsprechend einer Risiko- und Fehleranalyse an.

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FEHLENDE ODER FALSCHE SCHUTZEINRICHTUNGEN

oVerhindern Sie den Aufenthalt im Gefahrenbereich, z.B. durch Schutzzäune, Schutzgitter, Schutzabdeckungen oder Lichtschranken.

oSchutzeinrichtungen ausreichend dimensionieren und nicht entfernen oder ändern.

oEs dürfen keine Veränderungen vorgenommen werden, die Schutzeinrichtungen behindern, beeinträchtigen oder außer Kraft setzen.

oBringen Sie die Antriebe und die gesteuerten Motoren zum Stillstand, bevor Sie auf die Antriebe zugreifen oder in den Betriebsbereich eindringen.

oArbeitsstationen und Bedienterminals sind gegen unberechtigte Bedienung zu schützen.

oNotausschalter sind leicht zugänglich und schnell erreichbar anzuordnen.

oValidieren Sie die Funktion der Not-Halt-Einrichtung vor der Inbetriebnahme und im Rahmen der Wartungseingriffe.

oTrennen Sie die Antriebe über den Not-Aus-Kreis oder durch Einsatz einer sicheren Anlaufsperre von der Spannungsversorgung, um einen unbeabsichtigten Anlauf zu verhindern.

oPrüfen Sie System und Anlage vor der Erstinbetriebnahme.

oVermeiden Sie den Betrieb von Hochfrequenz-, Fernsteuer- und Funkgeräten in der Nähe der Geräteelektronik und deren Zuleitungen.

oFühren Sie nach Bedarf eine spezielle Prüfung der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) des Systems durch.

Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen führt zu Tod oder schweren Verletzungen.

Antriebssysteme können infolge einer unsachgemäßen Verdrahtung, fehlerhafter Einstellungen, falscher Daten und anderer Fehler unvorhersehbare Bewegungen ausführen.

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UNBEABSICHTIGTE BEWEGUNG BZW. UNBEABSICHTIGTER BETRIEB DES AKTUATORS

oFühren Sie die Verdrahtung gemäß den EMV-Normen sorgfältig durch.

oNehmen Sie die Aktuator nicht mit unbekannten Einstellungen und Daten in Betrieb.

oFühren Sie umfassende Inbetriebnahmetests durch, um die Konfigurationseinstellungen und -daten zu überprüfen, die Position und Bewegung bestimmen.

Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben.

Lärmschutz

Der Geräuschpegel des Aktuators hängt von Grundzyklus und der Nutzlast sowie weiteren anwendungsspezifischen Zubehörteilen ab. Beachten Sie, die dass Geräuschemissionen zunehmen, wenn mehrere Aktuatoren gleichzeitig in Betrieb sind. Wenn die Geräuschemissionen einen Wert über 70 dBA erreichen, muss ein Gehörschutz getragen werden.

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GERÄUSCHEMISSIONEN DER AKTUATORMECHANIK

oGehörschutz entsprechend der geltenden lokalen Vorschriften tragen.

oBringen Sie ein Warnschild an der Aktuatormechanik an, falls die Geräuschemissionen einen zu hohen Wert erreichen.

Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben.

HINWEIS: Bringen Sie das folgende Symbol dort an, wo es auf dem Aktuator leicht zu erkennen ist.

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Emissionen

Während des Betriebs kann eine geringe Menge Schmierstoff austreten. Der Austritt kleiner Schmierstoffmengen am Aktuator ist kein Anzeichen für eine Beschädigung des Aktuators.

Hängende Lasten

Der Aktuator ist zur Aufnahme schwerer Lasten ausgelegt.

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HERABFALLENDE LASTEN

Halten Sie Abstand zu hängenden Lasten.

Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben.

Anbauten oder Veränderungen

Wenn verschiedene Produkte vom Aktuator befördert werden, muss geeignetes Kolbenstangen­zubehör von der Originalanlage ausgewählt werden. Dabei ist sicherzustellen, dass die Gelenkbewegung nicht behindert wird und/oder dass die Änderungen keine Bewegungsfehler verursachen. An- und Umbauten dürfen die Schutzeinrichtungen in keiner Weise beeinflussen und alle NOT-HALT Schalter müssen jederzeit frei zugänglich und funktionstüchtig sein.

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UNBEABSICHTIGTER BETRIEB VON GERÄTEN

oAktuator nicht anbohren oder verändern.

oDen Kabelsatz nicht verändern.

oDie Bauteile der beweglichen Mechanik nicht verändern.

Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben.

Optionen für die Bewegung des Aktuators ohne Antriebsenergie

Der Aktuator ist nicht mit einem Sicherheitsgestell ausgestattet.

HINWEIS: Ergreifen Sie vor der Inbetriebnahme des Aktuators entsprechende Sicherheitsmaß­nahmen in Bezug auf die konkrete Anwendung.

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BEWEGLICHE ANLAGENTEILE

Stellen Sie sicher, dass durch das Lösen der Bremse keine Gefahren innerhalb des Betriebsbe­reichs entstehen.

Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben.

Wenn der Aktuator komplett manuell bewegt werden muss, folgende Schritte ausführen:

Schritt

Aktion

1

Schalten Sie den Aktuator in einen drehmomentfreien Zustand.

2

Halten Sie den Aktuator manuell in Position.

3

Lösen Sie die Motorbremse.

HINWEIS: Das Lösen der Bremse und das Setzen des Motors in einen drehmomentfreien Zustand werden nicht durch die mit der Produktreferenz gelieferte Komponente gesteuert, sondern müssen von der Applikation angesprochen werden.

4

Bewegen Sie den Aktuator manuell.

HINWEIS: Unter Umständen ist dazu ein erhöhter Kraftaufwand erforderlich, da sich der Motor der Bewegung ggf. widersetzt.

5

Schließen Sie die Motorbremse.