Umsetzung der Sicherheitsanforderungen aus anzuwendenden Normen

Der sicherheitsbezogene Funktionsbaustein wurde entsprechend den in diesem Kapitel genannten Sicherheitsanforderungen (aus anzuwendenden Normen) entwickelt. Alle weiteren Anforderungen aus diesen Normen müssen Sie bei der Umsetzung der Sicherheitsfunktion beachten.

Im Folgenden ist aufgeführt, wie entweder der Funktionsbaustein Anforderungen aus den Normen erfüllt oder welche Maßnahmen Sie zur Erfüllung der Anforderungen aus den Normen ergreifen müssen.

Normen

Kontext/Anforderung

Realisierung

EN 574

Benutzung beider Hände (gleichzeitige Betätigung)

Der sicherheitsbezogene Funktionsbaustein steuert sein Freigabesignal nur dann auf SAFETRUE, wenn die Signale an S_Button1 und S_Button2 gleichzeitig oder nacheinander von SAFEFALSE auf SAFETRUE wechseln, nachdem diese vorher beide nicht betätigt waren.

EN 574

Beziehung zwischen Eingangssignalen und Ausgangssignalen / Beendigung des Ausgangssignals

Das auf SAFETRUE gesteuerte Freigabesignal des sicherheitsbezogenen Funktionsbausteins wird dann auf SAFEFALSE gesteuert, wenn S_Button1 und/oder S_Button2 auf SAFEFALSE wechseln.

EN 574

Erneutes Erzeugen des Ausgangssignals

Bei einem Wechsel der Zustände an S_Button1 und S_Button2 von SAFEFALSE auf SAFETRUE steuert der sicherheitsbezogene Funktionsbaustein sein Freigabesignal nur dann erneut auf SAFETRUE, wenn S_Button1 und S_Button2 nach Abschalten des Freigabesignals (Freigabesignal = SAFEFALSE) zunächst beide den Zustand SAFEFALSE aufweisen.

EN 574

Anwendung der Kategorie 3

Die Umsetzung der Zweihandschaltung muss den Anforderungen der EN ISO 13849-1 für die Sicherheitskategorie 3 entsprechen.

EN ISO 12100-2

Anlauf nach Ausfall der Versorgungsspannung/Spontaner Wiederanlauf

Wenn S_Button1 und/oder S_Button2 bei Bausteinaktivierung den Zustand SAFETRUE aufweisen, dann erkennt der sicherheitsbezogene Funktionsbaustein dieses als Fehler. Während dieses Fehlerzustands ist es nicht möglich, das Freigabesignal auf SAFETRUE zu steuern. Um diesen Fehlerzustand zurückzusetzen, müssen S_Button1 und S_Button2 beide den Zustand SAFEFALSE aufweisen.

EN ISO 13849-1

Kategorie 3

Setzen Sie die Anforderungen für Kategorie 3 eigenverantwortlich für die Zweihandschaltung um.

Nur dann, wenn die Sicherheitskette (Loop) der angeschlossenen Taster der Zweihandschaltung die Anforderungen der EN ISO 13849-1 bis Kategorie 3 einkanalig erfüllt, ist eine einkanalige Auslegung der Taster zulässig.

Folgende Komponenten der Sicherheitskette müssen dabei in jedem Fall berücksichtigt werden:

  • die in der Zweihandschaltung verwendete Sicherheitssteuerung einschließlich der Programmierung (Querschlusserkennung),

  • der Anschluss und die Verkabelung zwischen Sicherheitssteuerung und dem Taster des Zweihand-Bediengeräts und

  • das komplette Zweihand-Bediengerät.

Weitere notwendige Maßnahmen entnehmen Sie der speziellen Benutzerdokumentation zu den verwendeten Geräten der Sicherheitskette.

HINWEIS:

Beachten Sie, dass die Querschlussüberwachung nicht vom Funktionsbaustein durchgeführt wird. Diese Überwachung müssen Sie außerhalb dieses Funktionsbausteins im sicherheitsbezogenen Steuerungssystem eigenverantwortlich realisieren. Z.B. muss bei Verwendung von zweikanaligen Tastern mit einem Öffner- und einem Schließerkontakt ein sicherheitsbezogener Baustein SF_Antivalent zur Signalauswertung vorgeschaltet werden.