Verwenden Sie Alarmgruppen zur Organisation einzelner Alarme bei der Alarmverwaltung einer Anwendung. Weisen Sie jeden Alarm nur einer Alarmgruppe zu. Um eine Alarmgruppe zu konfigurieren, fügen Sie ein Objekt Alarmgruppe unter einem Objekt Alarmkonfiguration in die Tools-Baumstruktur ein. Mit dem Alarmgruppen-Editor können Sie Einstellungen für eine ganze Alarmgruppe definieren (z. B. den Archivierungstyp, eine freigegebene Deaktivierungsvariable und eine freigegebene Textliste). Sie können in der Tools-Baumstruktur mithilfe von Ordnerelementen eine hierarchische Struktur von Alarmgruppen erstellen.
Der Alarmgruppen-Editor bietet eine Tabelle mit den Alarmen der Gruppe und den Eigenschaften jedes Alarms. Sie können die Werte in der Liste bearbeiten. Eine Export- und Importfunktion in und aus einer CSV-Datei ist ebenfalls verfügbar.
Für weitere Informationen siehe folgendes Handbuch: Konfiguration der Alarmverwaltung.
Element |
Beschreibung |
---|---|
Textliste |
Name der Textliste, in der der Alarmmeldungstext gespeichert wird (siehe auch Parameter Meldung im nächsten Absatz). Sie wird automatisch erstellt, wenn eine Alarmgruppe hinzugefügt wird. Die Textliste kann für die Lokalisierung der Meldungen verwendet werden. Sie können auch eine andere Textliste aus der Liste auswählen. |
Archivierung |
Wenn Sie ein Alarmspeicherungsobjekt aus dieser Liste auswählen, wird die Alarmspeicherung automatisch aktiviert. |
Deaktivierung |
Geben Sie eine boolesche Variable ein, die alle Alarme in dieser Gruppe deaktiviert, oder wählen Sie sie aus. Wenn diese Variable angewendet wird, werden die Alarme nicht mehr ausgelöst, selbst wenn die Alarmbedingung erfüllt wird. Bereits aktive Alarme sind nicht betroffen. |
Geben Sie die Eigenschaften der einzelnen Alarme in die Tabellenspalten ein. Je nach gewähltem Überwachungstyp werden in den Eingabefeldern unter der Tabelle zusätzliche Parameter angegeben.
Spalte |
Beschreibung |
---|---|
ID |
Diese eindeutige ID entspricht der ID in der zugehörigen Textliste. Sie können die ID im Feld ID der Tabelle ändern. Die ID muss innerhalb der Alarmgruppe immer eindeutig sein. Eine Änderung der ID in der Alarmtabelle ändert direkt die ID in der Textliste und umgekehrt. |
Überwachungstyp |
Wählen Sie einen Überwachungstyp aus der Liste aus. Je nach Typ sind unter der Tabelle verschiedene Bearbeitungsfelder verfügbar, die die Bedingung für den Alarm definieren. Die Felder definieren einen Ausdruck, der den Alarm auslöst. Siehe die Tabelle, in der die verschiedenen Überwachungstypen beschrieben werden. |
Details |
Zeigt die Konfigurationseinstellungen für den ausgewählten Alarmtyp an. Definieren Sie die Einstellungen im Abschnitt unter der Tabelle für den ausgewählten Überwachungstyp: Digital, Obere Grenze, Untere Grenze, Außerhalb des Bereichs, Innerhalb des Bereichs, Änderung oder Ereignis oder die Aktion direkt in diesem Feld Details bearbeiten. Wenn Sie einen Ausdruck eingeben, der nicht mit dem ausgewählten Überwachungstyp übereinstimmt, wird der Ausdruck automatisch angepasst. |
Deaktivierung |
Geben Sie eine optionale boolesche Variable zum Deaktivieren des Alarms ein. |
Klasse |
Wählen Sie eine Alarmklasse aus der Liste aus. |
Meldung |
Geben Sie Text für die Alarmmeldung ein, die in einem Visualisierungselement Alarmtabelle angezeigt wird, wenn der Alarm auftritt. Dieser Text wird automatisch in die Textliste übertragen, die der Alarmgruppe zugeordnet ist. Sie können Zeilenumbrüche einfügen, indem Sie Strg+Eingabetaste drücken. Eine Liste der unterstützten Platzhalter, die zur Laufzeit durch den aktuellen Wert ersetzt werden, finden Sie in der separaten Tabelle in diesem Kapitel.
HINWEIS: Standardmäßig ist nur eine Spalte für den Meldungstext verfügbar. Sie können im Kontextmenü, das in der Eigenschaft Datentyp für die Konfiguration der Spalte der Visualisierungselemente Alarmtabelle und Alarmbanner verfügbar ist, weitere Spalten hinzufügen.
|
Min. Anstehzeit |
Geben Sie die Mindestzeit ein, die die Alarmbedingung vorliegen muss, bevor der Alarm ausgelöst wird. Auf diese Weise können Sie Alarme bei Bedingungen sperren, die nur für kurze Zeit auftreten.
Verwenden Sie ein IEC 61131-konformes Format, z. B. |
Latch-Variable 1 Latch-Variable 2 |
Die Latch-Variablen werden verwendet, um zusätzliche Werte aufzuzeichnen, wenn der Alarm aktiv wird. Eine Latch-Variable muss ein skalarer Typ (8 Byte) oder ein STRING- oder WSTRING-Typ sein. Eine Latch-Variable oder ein Latch-Ausdruck wird aufgezeichnet, wenn der Alarm aktiv wird. Auf diese Weise können Sie zusätzliche Informationen zum Alarm bereitstellen.
HINWEIS: Die Elemente Alarmtabelle oder Alarmbanner ermöglichen es Ihnen, die Alarme in der Visualisierung gemäß dem Inhalt der Latch-Variablen zu filtern. Erfahren Sie, wie Sie Latch-Variablen in die Alarm-Meldung in der Liste der unterstützten Platzhalter einfügen können.
Beispiel: Bei der Überwachung einer Motordrehzahl werden zusätzlich Temperatur und Strom aufgezeichnet. Standardmäßig sind Spalten für zwei Latch-Variablen verfügbar. Sie können im Kontextmenü, das in der Eigenschaft Datentyp für die Spaltenkonfiguration der Visualisierungselemente Alarmtabelle und Alarmbanner verfügbar ist, sofern diese über das Dialogfeld konfiguriert wurden, weitere Spalten hinzufügen. |
Höherpriorer Alarm |
Wenn der Alarm ausgelöst wird, kann er durch Auslösen eines anderen Alarms quittiert werden. Beispiel: Bei der Überwachung einer Temperatur sollte ein Alarm der Klasse Warnung bei Temperaturen > 60 °C und ein Alarm des Typs Fehler bei Temperaturen > 90 °C ausgelöst werden. Wenn die Temperatur steigt, wird der Alarm der Klasse Warnung ab 60 °C angezeigt. Bei 90 °C und höher wird der Alarm des Typs Fehler ausgelöst, der den Alarm bei 60 °C automatisch quittiert. |
Der Abschnitt Details ändert sich abhängig vom ausgewählten Überwachungstyp in Digital, Obere Grenze, Untere Grenze, Außerhalb des Bereichs, Innerhalb des Bereichs, Änderung oder Ereignis.
Überwachungstyp |
Elemente |
---|---|
Digital |
Geben Sie den Ausdruck, der zu überwachen ist, auf der linken Seite und den Ausdruck für den Vergleich auf der rechten Seite ein. Wählen Sie in der Mitte den Vergleichsoperator = oder <>. |
Obere Grenze(1) |
Geben Sie den (linken und rechten) Ausdruck ein, wie für den Typ Digital beschrieben, und wählen Sie den Vergleichsoperator > oder >= aus. Geben Sie optional eine Hysterese in % ein. |
Untere Grenze(1) |
Geben Sie den (linken und rechten) Ausdruck ein, wie für den Typ Digital beschrieben, und wählen Sie den Vergleichsoperator < oder <= aus. Geben Sie optional eine Hysterese in % ein. |
Außerhalb des Bereichs(1) |
Geben Sie den Ausdruck ein, der zu überwachen ist. Bereich: Der Alarm wird ausgelöst, wenn der überwachte Ausdruck außerhalb des hier definierten Bereichs liegt. Das linke Feld definiert einen Ausdruck für die untere Grenze dieses Bereichs. Das rechte Feld definiert einen Ausdruck für die Obergrenze. Der zu überwachende Ausdruck wird im Feld in der Mitte angezeigt. Stellen Sie die Vergleichsoperatoren < oder <= dementsprechend ein. Geben Sie optional eine Hysterese in % ein. |
Innerhalb des Bereichs(1) |
Geben Sie den Ausdruck ein, der zu überwachen ist. Bereich: Der Alarm wird ausgelöst, wenn der überwachte Ausdruck innerhalb des hier definierten Bereichs liegt. Das linke Feld definiert einen Ausdruck für die untere Grenze dieses Bereichs. Das rechte Feld definiert einen Ausdruck für die Obergrenze. Der zu überwachende Ausdruck wird im Feld in der Mitte angezeigt. Stellen Sie die Vergleichsoperatoren < oder <= dementsprechend ein. Geben Sie optional eine Hysterese in % ein. |
Änderung |
Geben Sie den Ausdruck ein, der zu überwachen ist. Ein Alarm wird ausgelöst, wenn sich der Wert ändert. |
Ereignis |
Der Alarm Ereignis wird über einen Funktionsbausteinaufruf aus der Bibliothek AlarmManager.library ausgelöst. Für weitere Informationen siehe folgendes Handbuch: Aufrufen von Ereignisalarmen im Programm. |
(1) Für diese Überwachungstypen können Sie den angegebenen Ausdruck als absolut oder relativ überwachen. Absolut bedeutet, dass der Grenzwert durch einen festen Wert oder eine Variable definiert wird, die einen festen Wert zurückgibt. Relativ bedeutet, dass der Grenzwert von einem Ausdruck abhängig ist.
Beispiel: Oberer Grenzwert: Hysterese in %: Wenn Sie eine Hysterese angeben, wird die Alarmbedingung erfüllt, bis eine bestimmte Abweichung vom vorgegebenen Grenzwert erreicht wird. Die Größe der Abweichung wird als Prozentsatz [%] des Grenzwerts angegeben.
Beispiel: Oberer Grenzwert: |
Die folgenden Platzhalter werden für Alarmmeldungen unterstützt und werden zur Laufzeit durch den aktuellen Wert ersetzt.
Platzhalter |
Beschreibung |
---|---|
|
Datum der Änderung zum aktuellen Status. |
|
Zeit der letzten Statusänderung. |
|
Ausdruck (innerhalb des Alarms definiert), der den Alarm ausgelöst hat. |
|
Priorität des Alarms (in der Alarmklasse definiert). |
|
Wert, der dazu geführt hat, dass die Alarmbedingung wahr wurde. |
|
Alarm-ID, wie in der ersten Spalte einer Alarmtabelle angezeigt. |
|
Name der Alarmklasse (im Alarm definiert). |
|
Die vollständigen Informationen zum Alarm werden angezeigt. |
|
Aktueller Wert der überwachten Variablen. |
|
Wert der ersten Latch-Variablen zum Zeitpunkt der Auslösung des Alarms. |
|
Wert der zweiten Latch-Variablen zum Zeitpunkt der Auslösung des Alarms. |
|
TRUE im Fall des Alarmstatus Active. FALSE bei jedem anderen Alarmstatus. |
|
Alarmstatus: 0 = Normal, 1 = Active, 2 = WaitingForConfirmation, 3 = ActiveAcknowledged (noch aktiv und bereits quittiert) |
(1) Für |
Über den Befehl
können Sie im Kontextmenü die folgenden Befehle zum Hinzufügen und Entfernen zusätzlicher Spalten für Meldungen und Latch-Variablen verfügbar machen:Nachrichtenspalte hinzufügen
Nachrichtenspalte entfernen
Latch-Variablen-Spalte hinzufügen
Latch-Variablen-Spalte entfernen
Sie können die folgenden Befehle zum Exportieren und Importieren von Alarmen in und aus einer CSV-Datei im Kontextmenü über den Befehl verfügbar machen:
Alarme exportieren
Der Befehl öffnet das Standarddialogfeld zum Speichern einer Datei im Dateisystem. Wählen Sie den Standard-Dateityp Alarmgruppen-Exportdatei (*.csv) aus und klicken Sie auf OK, um die aktuelle Alarmliste in eine CSV-Datei zu exportieren.
Alarme importieren
Der Befehl öffnet das Standarddialogfeld für die Suche nach einer Datei im Dateisystem. Wählen Sie eine Datei vom Typ Alarmgruppen-Exportdatei (*.csv) aus, die Alarmdefinitionen beschreibt und klicken Sie auf OK, um die Alarme zu importieren.