Beschreibung der Steuerungszustände

Einführung

Dieser Abschnitt enthält eine detaillierte Beschreibung der Steuerungszustände.

 WARNUNG
UNBEABSICHTIGTER GERÄTEBETRIEB
  • Gehen Sie niemals davon aus, dass sich die Steuerung in einem bestimmten Steuerungszustand befindet, wenn Sie einen Zustandswechsel anfordern, die Steuerungsoptionen konfigurieren oder die physische Konfiguration der Steuerung und der damit verbundenen Geräte ändern.
  • Ziehen Sie die konkreten Auswirkungen auf alle angeschlossenen Geräte in Betracht, bevor Sie irgendeinen dieser Vorgänge durchführen.
  • Bevor Sie auf eine Steuerung einwirken, überprüfen Sie anhand der LEDs den Zustand der Steuerung, prüfen Sie, ob eine Ausgangsforcierung vorhanden ist, und überprüfen Sie die Statusinformationen der Steuerung mithilfe von EcoStruxure Machine Expert.(1)
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben.

(1) Die Steuerungszustände können der PLC_R.i_wStatus-Systemvariablen der M251 PLCSystem-Bibliothek entnommen werden

Tabelle der Steuerungszustände

Die folgende Tabelle beschreibt die Zustände der Steuerung:

Zustand der Steuerung

Beschreibung

LED

RUN

(Grün)

ERR

(Rot)

E/A

(Rot)

BOOTING

Die Steuerung führt die Boot-Firmware und ihre internen Selbsttests aus. Anschließend prüft sie die Prüfsumme der Firmware und der Benutzeranwendungen.

AUS

AUS

EIN

AUS

EIN

EIN

AUS

EIN

AUS

INVALID_OS

Im nicht-flüchtigen Speicher ist keine gültige Firmware-Datei vorhanden. Die Steuerung führt die Anwendung nicht aus. Informationen zur Wiederherstellung eines korrekten Zustands finden Sie unter Firmware-Verwaltung.

AUS

Regelmäßiges Blinken

AUS

EMPTY

Die Steuerung verfügt über keine Anwendung.

AUS

Einmaliges Blinken

AUS

EMPTY nach Erkennung eines Systemfehlers

Dieser Zustand entspricht dem anderen EMPTY-Zustand. Die Anwendung ist jedoch vorhanden und wurde absichtlich nicht geladen. Durch das Aus- und Wiedereinschalten bzw. ein erneutes Herunterladen einer Anwendung wird der korrekte Zustand wiederhergestellt.

AUS

Schnelles Blinken

AUS

RUNNING

Die Steuerung führt eine gültige Anwendung aus.

EIN

AUS

AUS

RUNNING mit Haltepunkt

Dieser Zustand entspricht dem Zustand RUNNING, mit folgenden Ausnahmen:

  • Der taskverarbeitende Teil des Programms wird erst fortgesetzt, wenn der Haltepunkt gelöscht wird.

  • Die LED-Anzeigen sind unterschiedlich.

Weitere Informationen zur Verwaltung von Haltepunkten finden Sie im EcoStruxure Machine Expert Programmierhandbuch.

Einmaliges Blinken

AUS

AUS

RUNNING mit erkanntem externen Fehler

Die Steuerung führt eine gültige Anwendung aus, und es wurde ein Konfigurations-, TM3-, SD-Karten- oder sonstiger E/A-Fehler festgestellt.

Wenn die I/O-LED aufleuchtet, finden Sie Einzelheiten zu dem festgestellten Fehler unter PLC_R.i_lwSystemFault_1 und PLC_R.i_lwSystemFault_2. Die von diesen Variablen erkannten und gemeldeten Fehlerbedingungen bewirken, dass die I/O-LED leuchtet.

EIN

AUS

EIN

STOPPED

Die Steuerung verfügt über eine gültige Anwendung, die angehalten wurde. Eine Beschreibung des Verhaltens der Ausgänge und Feldbusse in diesem Zustand finden Sie unter Beschreibung des STOPPED state.

Regelmäßiges Blinken

AUS

AUS

STOPPED mit erkanntem externen Fehler

Die Steuerung führt eine gültige Anwendung aus, und es wurde ein Konfigurations-, TM3-, SD-Karten- oder sonstiger E/A-Fehler festgestellt.

Regelmäßiges Blinken

AUS

EIN

HALT

Die Steuerung stoppt die Ausführung der Anwendung, da ein Anwendungsfehler festgestellt wurde.

Regelmäßiges Blinken

EIN

Boot-Anwendung nicht gespeichert

Die Anwendung im Speicher der Steuerung unterscheidet sich von der Anwendung im nicht-flüchtigen Speicher. Beim nächsten Aus- und Wiedereinschalten wird die Anwendung gegen diejenige aus dem nicht-flüchtigen Speicher ausgetauscht.

EIN oder regelmäßiges Blinken

Einmaliges Blinken

AUS

Dieses Zeitdiagramm zeigt den Unterschied zwischen schnellem Blinken, normalem Blinken und einmaligem Blinken:

Details zum Zustand STOPPED

Die folgenden Aussagen treffen auf den Zustand STOPPED zu:

  • Ethernet-, Serial- (Modbus, ASCII usw.) und USB-Kommunikationsdienste bleiben funktionsfähig, und die von diesen Diensten geschriebenen Befehle können sich weiterhin auf die Anwendung, den Steuerungszustand und die Speichervariablen auswirken.

  • Alle Ausgänge nehmen zunächst ihren konfigurierten Standardzustand (Aktuelle Werte beibehalten oder Alle Ausgänge auf Standardwert setzen) bzw. den durch Ausgangsforcierung (falls verwendet) diktierten Wert an. Der anschließende Zustand der Ausgänge ist vom Wert der Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren sowie von den von dezentralen Geräten empfangenen Befehlen abhängig.

Task- und E/A-Verhalten bei aktivierter Option „E/A im STOP-Zustand aktualisieren“

Wenn die Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren ausgewählt wurde, gilt Folgendes:

  • Der Vorgang „Eingänge lesen“ wird normal fortgesetzt. Die physischen Eingänge werden gelesen und dann in die Eingangsspeichervariablen %I geschrieben.

  • Der Taskverarbeitungsvorgang wird nicht ausgeführt.

  • Der Vorgang „Ausgänge schreiben“ wird fortgesetzt. Die Ausgangsspeichervariablen %Q werden aktualisiert, um entweder der Konfiguration Aktuelle Werte beibehalten oder Alle Ausgänge auf Standardwert setzen zu entsprechen, gemäß einer ggf. vorhandenen Ausgangsforcierung angepasst und dann an die physischen Ausgänge geschrieben.

CAN-Verhalten bei Auswahl von „E/A im STOP-Zustand aktualisieren“

Wenn die Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren ausgewählt wurde, gilt für CAN-Busse Folgendes:

  • Der CAN-Bus bleibt betriebsfähig. Geräte auf dem CAN-Bus nehmen weiterhin das Vorhandensein eines funktionsfähigen CAN-Masters wahr.

  • Es werden weiterhin TPDOs und RPDOs ausgetauscht.

  • Optionale SDOs, sofern konfiguriert, werden weiterhin ausgetauscht.

  • Die Heartbeat- und Node Guarding-Funktionen, sofern konfiguriert, sind weiterhin in Betrieb.

  • Wenn das Feld Verhalten der Ausgänge bei Stop auf Aktuelle Werte beibehalten gesetzt ist, werden die TPDOs weiterhin mit den letzten Werten ausgegeben.

  • Wenn das Feld Verhalten der Ausgänge bei Stop auf Alle Ausgänge auf Standardwert setzen eingestellt ist, werden die letzten Werte auf die Standardwerte aktualisiert und nachfolgende TPDOs werden mit diesen Standardwerten ausgegeben.

Task- und E/A-Verhalten bei deaktivierter Option „E/A im STOP-Zustand aktualisieren“

Wenn die Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren nicht aktiviert ist, setzt die Steuerung die E/A entweder auf die Einstellung Aktuelle Werte beibehalten oder Alle Ausgänge auf Standardwert setzen (mit Anpassung für die Ausgangsforcierung, sofern verwendet). Danach gilt Folgendes:

  • Der Vorgang „Ausgänge lesen“ wird nicht mehr fortgesetzt. Die Eingangsspeichervariablen %I werden mit ihren letzten Werten eingefroren.

  • Der Taskverarbeitungsvorgang wird nicht ausgeführt.

  • Der Vorgang „Ausgänge schreiben“ wird nicht mehr fortgesetzt. Die %Q-Ausgangsspeichervariablen können über Ethernet-, serielle und USB-Verbindungen aktualisiert werden. Die physischen Ausgänge werden jedoch hiervon nicht beeinflusst und behalten den über die Konfigurationsoptionen vorgegebenen Zustand bei.

CAN-Verhalten bei deaktivierter Option „E/A im STOP-Zustand aktualisieren“

Folgendes gilt für die CAN-Busse, wenn die Einstellung E/A im STOP-Zustand aktualisieren nicht aktiviert ist:

  • Der CAN-Master kommuniziert nicht mehr. Geräte auf dem CAN-Bus werden in ihren konfigurierten Fehlerausweichzustand versetzt.

  • Es findet kein TPDO- und RPDO-Austausch mehr statt.

  • Es findet kein SDO-Austausch mehr statt (falls dieser konfiguriert ist).

  • Die Heartbeat- und Node Guarding-Funktionen, sofern konfiguriert, werden angehalten.

  • Die aktuellen bzw. die Standardwerte werden an die TPDOs geschrieben und einmal gesendet, bevor der CAN-Master gestoppt wird.