Modicon M262 Logic/Motion Controller als Slave-Gerät in einem Modbus TCP-Netzwerk

Überblick

In diesem Abschnitt wird die Konfiguration des M262 Logic/Motion Controller als Modbus TCP-Slave-Gerät beschrieben.

Um den M262 Logic/Motion Controller als Modbus TCP-Slave-Gerät zu konfigurieren, müssen Sie Ihrer Steuerung eine Modbus TCP-Slave-Gerät-Funktion hinzufügen (siehe Hinzufügen eines Modbus TCP-Slavegeräts).

Diese Funktion richtet einen spezifischen E/A-Bereich in der Steuerung ein, auf den über das Modbus TCP-Protokoll zugegriffen werden kann. Der E/A-Bereich wird immer dann verwendet, wenn ein externer Master auf die %IW- und %QW-Objekte der Steuerung zugreifen muss. Diese Modbus TCP-Slave-Gerät-Funktion ermöglicht Ihnen die Bereitstellung der steuerungsspezifischen E/A-Objekte für diesen Bereich, auf die dann über einen einzelnen Modbus-Lese/Schreibregister-Request zugegriffen werden kann.

Das Modbus TCP-Slave-Gerät fügt eine weitere Modbus-Serverfunktion zur Steuerung hinzu. Dieser Server wird von der Modbus-Clientanwendung durch Angabe einer konfigurierten Geräte-ID (Modbus-Adresse) im Bereich 1 bis 247 adressiert. Der integrierte Modbus-Server der Slave-Steuerung erfordert keine Konfiguration; er wird über die Geräte-ID = 255 adressiert. Weitere Informationen finden Sie unter Modbus TCP-Konfiguration.

Die Eingänge/Ausgänge aus Sicht der Slave-Steuerung: Die Eingänge werden vom Master geschrieben, die Ausgänge vom Master gelesen.

Das Modbus TCP-Slave-Gerät kann eine privilegierte Modbus-Clientanwendung definieren, deren Verbindung nicht abgebrochen wird (die integrierten Modbus-Verbindungen werden unter Umständen beendet, wenn mehr als acht Verbindungen benötigt werden).

Über die Timeout-Dauer der privilegierten Verbindung können Sie prüfen, ob der privilegierte Master die Steuerung per Polling abfragt. Wenn innerhalb der Timeout-Dauer keine Modbus-Anforderung empfangen wird, wird die Diagnoseinformation i_byMasterIpLost auf 1 gesetzt (TRUE). Weitere Informationen finden Sie unter Schreibgeschützte Ethernet-Port-Systemvariablen.

Weitere Informationen zu Modbus TCP finden Sie auf der Website www.modbus.org.

Hinzufügen eines Modbus TCP -Slave-Geräts

So fügen Sie Ihrem M262 Logic/Motion Controller die Modbus TCP-Slave-Gerät-Funktion hinzu:

Schritt

Aktion

1

Fügen Sie ein TMSES4-Erweiterungsmodul in Ihrer Konfiguration hinzu.

2

Fügen Sie im Knoten TMSES4 in der Gerätebaumstruktur das Modbus TCP-Slave-Gerät hinzu, indem Sie es im Hardwarekatalog auswählen, in die Gerätebaumstruktur ziehen und anschließend auf dem Knoten TMSES4 ablegen.

Weitere Informationen zum Hinzufügen von Geräten in einem Projekt finden Sie unter:

• Verwenden der Methode Drag&Dop (Ziehen und Ablegen)

• Verwenden der Kontextmenüs oder Plus-Schaltflächen

Konfigurieren eines Modbus TCP Slave-Geräts

Um das Modbus TCP-Slave-Gerät zu konfigurieren, doppelklicken Sie in der Gerätebaumstruktur auf COM_Bus > TMSES4 > ModbusTCP_Slave_Device.

Das folgende Dialogfeld wird angezeigt:

Element

Beschreibung

Master-IP-Adresse

IP-Adresse des Modbus-Masters

Die Verbindungen sind auf dieser Adresse nicht geschlossen.

Watchdog

Timeout in 500-ms-Inkrementen.

HINWEIS: Das Timeout gilt für die Master-IP-Adresse, sofern sie nicht 0.0.0.0. lautet.

Slave-Anschluss

Modbus-Kommunikationsport (502)

Geräte-ID

Sendet die Requests an das Modbus TCP-Slavegerät (Modbus TCP-Slave-Gerät) (1 bis 247) anstatt an den integrierten Modbus-Server (255).

Halteregister (%IW)

Anzahl der %IW-Register, die beim Austausch verwendet werden sollen (2 bis 120) (jedes Register umfasst 2 Byte).

Eingangsregister (%QW)

Anzahl der %QW-Register, die beim Austausch verwendet werden sollen (2 bis 120) (jedes Register umfasst 2 Byte).

Registerkarte ModbusTCP Slave Gerät E/A-Abbild

Die E/A werden aus der Sicht des Masters wie folgt den Modbus-Registern zugeordnet:

  • %IWs werden Register 0 bis n-1 zugeordnet und können gelesen/geschrieben werden (n = Anzahl Halteregister, jedes %IW-Register umfasst 2 Byte).

  • %QWs werden Register n bis n+m-1 zugeordnet und sind schreibgeschützt (n = Anzahl Eingangsregister, jedes %QW-Register umfasst 2 Byte).

Im Anschluss an die Konfiguration eines Modbus TCP-Slave-Geräts werden die an die Geräte-ID (Modbus-Adresse) gesendeten Modbus-Befehle anders gehandhabt als beim Senden dieser Befehle an ein anderes Modbus-Gerät im Netzwerk. Wird beispielsweise der Modbus-Befehl 3 (3 hex) an das Modbus-Standardgerät gesendet, liest das Gerät den Wert eines oder mehrerer Register und gibt diesen Wert zurück. Wenn derselbe Befehl an den Modbus TCP-Slave gesendet wird, ermöglicht er einen Lesevorgang durch den externen E/A-Scanner.

Wenn ein Modbus TCP-Slave-Gerät konfiguriert wurde, greifen Modbus-Befehle, die an die Geräte-ID (Modbus-Adresse) dieses Geräts gesendet werden, auf die %IW- und %QW-Objekte der Steuerung zu, die mit dem Modbus TCP-Gerät verknüpft ist, und nicht auf die Modbus-Standardwörter (auf die zugegriffen wird, wenn die Geräte-ID = 255). Dies ermöglicht Lese-/Schreibvorgänge durch eine Modbus-TCP-IOScanner-Anwendung.

Das Modbus TCP-Slave-Gerät reagiert auf einen Teil der Modbus-Befehle zum Austausch von Daten mit dem externen E/A-Scanner. Die folgenden Modbus-Befehle werden vom Modbus TCP-Slave-Gerät unterstützt:

Funktionscode dez. (in Hex-Darstellung)

Funktion

Kommentar

3 (3)

Halteregister lesen

Ermöglicht dem Master das Lesen der %IW- und %QW-Objekte des Geräts.

6 (6)

Einzelnes Register schreiben

Ermöglicht dem Master das Schreiben der %IW- Objekte des Geräts.

16 (10)

Mehrere Register schreiben

Ermöglicht dem Master das Schreiben der %IW- Objekte des Geräts.

23 (17)

Mehrere Register lesen/schreiben

Ermöglicht dem Master das Lesen der %IW- und %QW-Objekte des Geräts und das Schreiben der %IW-Objekte des Geräts.

Sonstige

Nicht unterstützt

HINWEIS: Bei Modbus-Requests, die auf Register oberhalb von n+m-1 zugreifen, wird der Ausnahmecode 02 – ILLEGAL DATA ADDRESS zurückgegeben.

Zur Verknüpfung der E/A mit Variablen wählen Sie die Registerkarte ModbusTCP Slave Gerät I/O Abbild aus:

Kanal

Typ

Beschreibung

Eingang

IW0

WORD

Halteregister 0

...

...

...

IWx

WORD

Halteregister x

Ausgang

QW0

WORD

Eingangsregister 0

...

...

...

QWy

WORD

Eingangsregister y

Die Anzahl der Wörter ist von den Parametern Halteregister (%IW) und Eingangsregister (%QW) auf der Registerkarte Modbus TCP abhängig.

HINWEIS: Ausgang bedeutet AUSGANG der Client/Master-Steuerung (%IW für die Server/Slave-Steuerung). Eingang bedeutet EINGANG an der Client/Master-Steuerung (%QW für die Server/Slave-Steuerung).

Buszyklus-Optionen

Wählen Sie die Buszyklus-Task aus, um Folgendes verwenden zu können:

  • Zykluseinstellungen des übergeordneten Busses verwenden (Standardeinstellung)

  • MAST

Im E/A-Abbild-Editor des Geräts, das das Modbus TCP-Slave-Gerät (Modbus TCP-Slave-Gerät) enthält, ist der entsprechende Parameter Buszyklus-Task vorhanden. Dieser Parameter verweist auf die Task, die für die Aktualisierung der %IW- und %QW-Register zuständig ist.