Die sicherheitsbezogene Funktion STO (Safe Torque Off) unterbricht nicht die Spannungsversorgung am DC-Bus. Sie unterbricht lediglich die Spannungsversorgung zum Motor. Die Spannung am DC-Bus und die Netzspannung für den Antriebsverstärker liegen weiterhin an.
GEFAHR | |
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Nach dem Auslösen der sicherheitsbezogenen Funktion STO kann der Motor kein Moment mehr erzeugen und läuft ungebremst aus.
WARNUNG | |
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Wenn die sicherheitsbezogene Funktion STO ausgelöst wird, wird sofort die Endstufe deaktiviert. Das Schließen der Haltebremse benötigt eine bestimmte Zeit. Bei Vertikalachsen oder extern wirkenden Kräften müssen Sie möglicherweise zusätzliche Maßnahmen treffen, um die Last zum Stillstand zu bringen und sie still zu halten, wenn Sie die sicherheitsbezogene Funktion STO verwenden, zum Beispiel durch Einsatz einer Betriebsbremse.
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Wenn das sichere Blockieren von hängenden / ziehenden Lasten ein Schutzziel der Maschine ist, dann können Sie dieses Ziel nur durch eine geeignete externe Bremse erreichen, die als Sicherheitsfunktion ausgeführt wird.
WARNUNG | |
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IEC 60204-1 definiert verschiedene Stopp-Kategorien für Stopp-Funktionen. Im Gegensatz zu einem Stopp mit Stopp-Kategorie 1, bei dem der Motor aktiv bis zum Stillstand abgebremst wird (dem Motor zur Verfügung stehende Leistung, um den Stopp zu erreichen), bevor die Stromversorgung abgeschaltet wird, unterbricht ein Stopp mit Stopp-Kategorie 0) die Stromzufuhr zum Motor sofort. Folglich läuft der Motor bis zum Stillstand nach. Der Nachlauf unterliegt äußeren Kräften, die mit der Last zusammenwirken, wie Trägheit und Schwerkraft. Die sicherheitsbezogene Funktion STO entspricht einem Stopp mit Stopp-Kategorie 0.
Abhängig von Ihrer Anwendung ist ein Stopp mit Stopp-Kategorie 0 möglicherweise nicht ausreichend, um alle Gefahren zu beseitigen. Beispielsweise kann der verfügbare Rotations- oder Axialabstand, der erforderlich ist, um durch Nachlauf zum vollständigen Stillstand zu gelangen, bei einer bestimmten Belastung nicht ausreichend sein. Dies kann zu einer Kollision von Maschinenteilen führen. Außerdem muss der Abstand zwischen der Schutzvorrichtung und gefährlichen Maschinenteilen ausreichend groß sein, sodass der Maschinenbediener diese Teile erst nach Ablauf der Nachlaufphase erreichen kann. Derartige Abstände sind beispielsweise in ISO 13855 angegeben.
WARNUNG | |
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Verfahrbewegungen erfolgen in positiver oder negativer Richtung. Bei rotatorischen Motoren ist die Bewegungsrichtung entsprechend IEC 61800-7-204 definiert: Positive Richtung gilt bei Drehung der Motorwelle im Uhrzeigersinn, wenn man auf die Stirnfläche der herausgeführten Motorwelle blickt.
Eine Änderung des Parameters InvertDirOfMove (Umkehr der Bewegungsrichtung) bewirkt keine Änderung der Grenzwerte im eSM-Sicherheitsmodul.
Eine Änderung der SkalierungsparameterScaleVELnum, ScaleVELdenom, ScaleRAMPnum und ScaleRAMPdenom bewirkt keine Änderung der Grenzwerte im eSM-Sicherheitsmodul.
Bei einem Kurzschluss der Endstufentransistoren kann eine vom Motor ausgelöste Verfahrbewegung auftreten, wenn die sicherheitsbezogene Funktion STO aktiv ist. Die maximale motorbedingte Bewegung bei aktiver Funktion STO entspricht der Hälfte der Motorpolweite.
WARNUNG | |
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Motorart |
Einheit |
Maximal mögliche motorbedingte Bewegung |
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Motoren mit 3 Polpaaren |
° |
60 |
Motoren mit 4 Polpaaren |
° |
45 |
Stellen Sie sicher, dass keine leitfähigen Substanzen oder Fremdkörper in das Produkt gelangen können (Verschmutzungsgrad 2). Darüber hinaus können leitfähige Substanzen die sicherheitsbezogene Funktion unwirksam werden lassen.
WARNUNG | |
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Wenn zwischen den Signalen der sicherheitsbezogenen Funktion STO mit Kurzschlüssen oder anderen Verdrahtungsfehlern wie Querschlüssen in Verbindung mit den sicherheitsbezogenen Signalen zu rechnen ist und diese nicht durch vorgeschaltete Geräte erkannt werden, ist eine geschützte Kabelverlegung nach ISO 13849‑2 erforderlich.
Bei einer nicht geschützten Verlegung können beide Signale (beide Kanäle) einer sicherheitsbezogenen Funktion durch eine Beschädigung des Kabels mit Fremdspannung verbunden werden. Durch eine Verbindung beider Kanäle mit Fremdspannung ist die sicherheitsbezogene Funktion nicht mehr wirksam.
Die geschützte Verlegung von Kabeln für sicherheitsbezogene Signale ist in der ISO 13849-2 beschrieben. Die Kabel für die Signale der sicherheitsbezogenen Funktion STO müssen gegen Fremdspannung geschützt werden. Ein Schirm mit Erdverbindung hilft, Fremdspannung von den Kabeln zur Übertragung der Signale der sicherheitsbezogenen Funktion STO abzuhalten.
Erdschleifen können in Maschinen zu Problemen führen. Ein Schirm, der nur einseitig angeschlossen ist, reicht als Erdverbindung aus und bildet keine Erdschleife.
Verwenden Sie geschirmte Kabel für die Signale der sicherheitsbezogenen Funktion STO.
Verwenden Sie die Kabel für die Signale der sicherheitsbezogenen Funktion STO nicht für andere Signale.
Schließen Sie den Schirm einseitig an.