Weitere Anwendungsbeispiele

Weitere Informationen:

Beachten Sie auch das Anwendungsbeispiel in der Übersicht zu diesem Funktionsbaustein.

In diesem Kapitel ist eine weitere mögliche Anwendung beschrieben, in welcher der Funktionsbaustein einen Betriebsartenwahlschalter auswertet.

Der Einsatz des Funktionsbausteins in einer konkreten Anwendung darf ausschließlich nach durchgeführter Risikoanalyse erfolgen.

Auf eine Angabe von Risikokategorie/SIL/PL wird an dieser Stelle verzichtet, weil sich die Einstufung immer in Abhängigkeit von der Anwendung ergibt, in der der Funktionsbaustein eingesetzt wird.

HINWEIS:

Der Einsatz des sicherheitsbezogenen Funktionsbausteins alleine reicht nicht aus, um die Sicherheitsfunktion entsprechend der aus der Risikoanalyse ermittelten Kat./SIL/PL auszuführen. In Verbindung mit dem eingesetzten sicherheitsbezogenen Ein-/Ausgangsgerät sind weitere Maßnahmen erforderlich, um die Sicherheitsfunktion zu erfüllen. Dazu gehören z. B. die entsprechende Beschaltung und Parametrierung der Ein- und Ausgänge sowie Maßnahmen zum Ausschluss nicht erkennbarer Fehler. Informationen dazu entnehmen Sie bitte der Dokumentation zum eingesetzten sicherheitsbezogenen Ein-/Ausgangsgerät.

HINWEIS:

Für die fachgerechte elektrische Beschaltung der Sicherheitssteuerung und der Erweiterungsmodule (z.B. Anschluss des Betriebsartenwahlschalters) beachten Sie die Hinweise im Anwenderhandbuch.

Betriebsartenauswahl mit Verriegelung der eingestellten Betriebsart und manueller Quittierung der Betriebsart

Dieses Beispiel zeigt die Betriebsartenauswahl mit Hilfe eines dreistufigen Betriebsartenwahlschalters S1. Um die gesteuerte Maschine in der Betriebsart 2 (im Beispiel: Einrichtbetrieb) oder 3 (Handbetrieb) zu betreiben, ist eine manuelle Zustimmung durch Drücken eines Zustimmschalters erforderlich. Dieser Zustimmschalter wird mit dem sicherheitsbezogenen Funktionsbaustein SF_EnableSwitch ausgewertet.

Beschaltung des Funktionsbausteins SF_ModeSelector:

  • Durch die TRUE-Konstante an Eingang Activate ist der Funktionsbaustein dauerhaft aktiviert.

  • Der auszuwertende Betriebsartenwahlschalter S1 ist an die Eingangsklemmen I0 bis I2 des sicherheitsbezogenen Eingangsgerätes SDI 1 angeschlossen. Die Verknüpfung der Signale mit den globalen I/O-Variablen und die Beschaltung der Bausteineingänge sind wie folgt ausgeführt:

    Klemme

    globale I/O-Variable

    Bausteineingang

    I0

    S1_State0_In

    S_Mode0

    I1

    S1_State1_In

    S_Mode1

    I2

    S1_State2_In

    S_Mode2

  • An Eingangsklemme I3 des sicherheitsbezogenen Eingangsgeräts SDI 1 ist ein Schlüsselschalter S2 angeschlossen. Das Signal ist mit der globalen I/O-Variablen S2_LockMode_In verknüpft, die wiederum an Eingang S_Unlock des sicherheitsbezogenen Funktionsbausteins SF_ModeSelector angeschlossen ist. Durch Abschließen des Schlüsselschalters (S_Unlock = SAFEFALSE) wird die eingestellte Betriebsart verriegelt.

  • Eingang AutoSetMode ist auf FALSE gesetzt, d.h. es ist eine manuelle Bestätigung der eingestellten Betriebsart an Eingang S_SetMode notwendig. Zu diesem Zweck ist an der Eingangsklemme I4 des sicherheitsbezogenen Eingangsgeräts SDI 1 ein Taster S3 angeschlossen. Das Signal ist mit der globalen I/O-Variablen S3_SetMode_In verknüpft, die wiederum an den Bausteineingang S_SetMode angeschlossen ist.

  • Das Signal des an Eingangsklemme NI0 des Standard-Eingangsgerätes DI1 angeschlossenen Reset-Tasters S4 dient zum Rücksetzen von Fehlermeldungen (positive Signalflanke an Bausteineingang Reset) beider sicherheitsbezogenen Funktionsbausteine sowie zur Aufhebung der Wiederanlaufsperre des Funktionsbausteins SF_EnableSwitch. Deshalb ist die globale I/O-Variable S4_Reset an die Funktionsbausteine SF_EnableSwitch und SF_ModeSelector angeschlossen.

  • Die Verwendung der Freigabeausgänge S_Mode0Sel bis S_Mode2Sel ist im Hinweis unten beschrieben.

Beschaltung des Funktionsbausteins SF_EnableSwitch:

Der Funktionsbaustein SF_EnableSwitch wertet einen an der Sicherheitssteuerung angeschlossenen Zustimmschalter S5 aus. Nur wenn Eingang S_SafetyActive = SAFETRUE ist (siehe Hinweis unten), kann der Freigabeausgang S_EnableSwitchOut = SAFETRUE werden (in Abhängigkeit der übrigen Eingangssignale).

  • Durch die TRUE-Konstante an Eingang Activate ist der Funktionsbaustein dauerhaft aktiviert.

  • Der dreistufige Zustimmschalter S5 ist an die Eingangsklemmen I5 und I6 des sicherheitsbezogenen Eingangsgeräts SDI 1 angeschlossen.

    Die beiden Signale sind über die globalen I/O-Variablen S5_SwitchCH1_In und S5_SwitchCH2_In an die Bausteineingänge S_EnableSwitchCh1 und S_EnableSwitchCh2 angeschlossen.

  • Über S_AutoReset des Funktionsbausteins SF_EnableSwitch ist eine Wiederanlaufsperre vorgegeben, die nach Rückkehr einer gültigen Signalfolge an den Bausteineingängen S_EnableSwitchCh1 und/oder S_EnableSwitchCh2 aktiv wird. Die Wiederanlaufsperre wird über den gemeinsamen Reset-Taster S4 aufgehoben (siehe oben).

HINWEIS:

Hinweise zur Abbildung:

Die Freigabesignale S_Mode0Sel bis S_Mode2Sel des Funktionsbausteins SF_ModeSelector haben folgende Funktion:

(1): Automatikbetrieb.

(2): Einrichtbetrieb. Anforderung der sicheren reduzierten Geschwindigkeit am Drehzahlwächter.

(3): Handbetrieb.

Beschaltung des Funktionsbausteins SF_EnableSwitch:

(4): Eingang S_SafetyActive des Funktionsbausteins SF_EnableSwitch ist mit dem Rückmeldesignal des Drehzahlwächters verschaltet. Dieses Rückmeldesignal dient zur Bestätigung der angewählten Betriebsart (reduzierte Geschwindigkeit).

(5): Das Freigabesignal S_EnableSwitchOut des Funktionsbausteins SF_EnableSwitch ist mit weiteren sicherheitsbezogenen Funktionsbausteinen oder Funktionen verschaltet und steuert auf diese Weise die Applikation.

S1

Betriebsartenwahlschalter mit 3 Schaltstellungen

S2

Schlüsselschalter (Sperrung der Betriebsartenwahl)

S3

Quittierung

S4

Reset

S5

Dreistufiger Zustimmschalter

Siehe Hinweis vor der Abbildung.