Über die rote SE-LED können folgende Fehlerzustände identifiziert werden:
Modulinterner Fehler (Hardwarefehler)
Über-/Untertemperatur
Über-/Unterspannung
Inkompatible Firmwareversion
Nach der Erkennung eines Fehlers im Modul kehrt das Modul in den definierten sicheren Zustand zurück.
Die dazu erforderlichen internen Modultests Wenn dieser Zustand nicht erreicht wird (beispielsweise weil das Modul in der Anwendung nicht konfiguriert ist), dann verbleibt das Modul im Boot-Zustand.
Der Boot-Zustand eines Moduls wird durch ein langsames Blinken der SE-LED ausgewiesen (2 Hz oder 1 Hz).
Erkennbare Fehler werden vom Modul spätestens innerhalb der Fehleraufdeckzeit erkannt.
Bei Erkennung eines Fehlers durch ein Modul:
Die Kanal-LED leuchtet statisch rot.
Das SafeChannelOKxx-Signal wird auf SAFEFALSE gesetzt.
Das SafeCurrentOKxx-Signal wird auf SAFEFALSE gesetzt.
Im Safelogger von EcoStruxure Machine Expert wird ein Eintrag generiert.
Andere Fehler, die vom Modul nicht erkannt werden (oder nicht zeitnah erkannt werden) können zu unbeabsichtigten Zuständen der Anlage führen und müssen deshalb mit zusätzlichen Maßnahmen erkannt werden.
WARNUNG | |
---|---|
Weitere Informationen zu Fehlern, die vom Sicherheits-E/A-Modul erkannt bzw. nicht erkannt werden, finden Sie in der nachstehenden Tabelle unter Anschlussbeispiele.
Führen Sie alle notwendigen Reparaturen zeitnah aus, da ein aufgetretener Fehler zu Folgefehlern und daraufhin zu Gefahrensituationen führen können.
WARNUNG | |
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Fehlererkennung für Sicherheitseingänge
Potenzieller Fehler |
Erkennung |
Kommentar |
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Nicht verdrahtete Eingänge |
Erkannt |
Allgemeiner Hinweis auf mindestens einen nicht verdrahteten Kanal. |
Kurzschluss zwischen Signalleitungen |
Nicht erkannt |
Sie müssen geeignete Maßnahmen ergreifen, um Fehler zu erkennen und zu beheben, die vom Eingang nicht erkannt werden. Die Signal- und Versorgungsleitungen müssen gemäß EN ISO 13849-2:2010, Table D.5 installiert werden. |
Kurzschluss zwischen Signal- und Versorgungsleitung |
Nicht erkannt |
|
Verpolung der Signalleitungen |
Erkannt |
Das Modul schaltet in einen definierten sicheren Zustand. |
Störspannung |
Nicht erkannt |
Dieser Fehler führt zu einer Signalverzerrung, die in manchen Fällen durch eine Zwei-Kanal-Auswertung erkannt werden kann. Für Signalleitungen sind geschirmte Kabel obligatorisch. Für die Verdrahtung der zwei Signale des Signalpaars müssen separate Installationspfade verwendet werden. |
Beim Öffnen der Strommesseingänge wechselt das Modul in den definierten sicheren Zustand.
Schritt |
Aktion |
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1 |
Schalten Sie das Modul aus. |
2 |
Jeder offene Strommesseingang des Moduls muss mit einer Steckbrücke verdrahtet werden. Ergebnis: Das Modul kann wieder eingeschaltet werden. |
HW_LIMIT_MIN kennzeichnet den unteren Grenzwert und HW_LIMIT_MAX den oberen Grenzwert des im Kapitel Beschreibung des Moduls TM5SAI4AFS angegebenen Messbereichs.
Die Signalauswertung erfolgt in drei Schritten:
Schritt 1: Auswertung der Signale im Vergleich mit den absoluten Zeitgrenzen
Schritt 2: Auswertung der Signale im Vergleich mit den konfigurierbaren Zeitgrenzen
Schritt 3: Auswertung der Signale im Vergleich mit den konfigurierbaren Signalpaar-Grenzen
Es muss ein Reset durchgeführt werden, um einen Fehlerzustand aufzuheben. Dazu muss für die Dauer der E/A-Aktualisierung ein gültiges Signal am Analogeingang eingehen. Der Fehler kann dann durch eine steigende Flanke des Signals SafeRelease0x0y quittiert werden.
Die Kanalelektronik wird automatisch intern vom Modul getestet. Im Modul wird ein Testsignal erzeugt und alle 75 Minuten während maximal 1 s auf jeden Kanal angewendet. Um eine Signalverzerrung zu vermeiden, wird der getestete Signalwert des Kanals während dieses Zeitraums in einen statischen Zustand gesetzt. Zu einem Zeitpunkt wird jeweils nur ein Kanal getestet. Gemäß EN IEC 61508:2010 wird das Modul für die Dauer des Kanaltests als eines von zwei Diagnosesystemen betrachtet.
Bei der Firmwareversion 302 des Moduls strukturiert sich das Verhalten während der Kanaldiagnose folgendermaßen:
Die sicherheitsbezogenen analogen Eingangskanäle (Datentyp SAFEINT) ergeben den arithmetischen Mittelwert von zwei separaten Signalen. Da der Signalwert des getesteten Kanals während der Kanaldiagnose in einem statischen Zustand gehalten wird, wird der arithmetische Mittelwert für das Sicherheitssignal während dieses Zeitraums vom statischen Wert des diagnostizierten Kanals und vom Signalwert des nicht diagnostizierten Kanals abgeleitet.
Ab Firmwareversion 322 strukturiert sich das Verhalten während der Kanaldiagnose folgendermaßen:
Die sicherheitsbezogenen analogen Eingangskanäle (Datentyp SAFEINT) ergeben den arithmetischen Mittelwert von zwei separaten Signalen. Für die Dauer der Kanaldiagnose wird jedoch nicht der arithmetische Mittelwert verwendet, sondern der Signalwert des Kanals, der gerade keiner Diagnose unterzogen wird. Wenn aus Kompatibilitätsgründen das Verhalten der Firmwareversion 302 benötigt wird, kann das mithilfe des Parameters Measurement Result while Testing = Averaged implementiert werden. Ein aktiver Kanaltest wird über den Kanal TestActive ausgewiesen:
Die Sequenz für die Kanaldiagnose ist unabhängig von der Firmwareversion und ist folgendermaßen strukturiert:
Diagnosefenster |
Zeitsequenz |
Kanalsequenz |
---|---|---|
Diagnosefenster 1 |
Alle 75 Min. |
SAI1 |
Diagnosefenster 2 |
15 Min: nach Diagnosefenster 1 |
SAI3 |
Diagnosefenster 3 |
30 Min. nach Diagnosefenster 1 |
SAI4 |
Diagnosefenster 4 |
45 Min. nach Diagnosefenster 1 |
SAI2 |
Weitere Informationen zu Variablen und Parametern finden Sie im EcoStruxure Machine Expert - Safety Benutzerhandbuch in der Online-Hilfe.
Um den Anforderungen der Kategorie 4 nach EN ISO 13849-1:2015 zu genügen, müssen die Shunts der Kanalelektrik trotz der Mehrkanal-Struktur getestet werden (Shunt-Test). Für den Shunt-Test muss die Flankensteilheit der Eingangssignale auf 200 μA/ms begrenzt werden.
Bei einer höheren Flankensteilheit und der Parameterkonfiguration Disable Shunttest = Yes-ATTENTION schaltet das Modul in den definierten sicheren Zustand, sofern erforderlich, was sich auf das gesamte Modul auswirkt.