Steuerungszustände und Ausgangsverhalten
Der Modicon M262 Logic/Motion Controller definiert das Ausgangsverhalten als Antwort auf Befehle und Systemereignisse, um eine größere Flexibilität zu ermöglichen. Bevor die Auswirkungen der Befehle und Ereignisse beschrieben werden, sollte dieses Verhalten genauer untersucht werden. So definieren standardmäßig verwendete Steuerungen beispielsweise nur zwei Optionen für das Ausgangsverhalten bei Stop: Das Zurückkehren zum Standardwert oder das Beibehalten der aktuellen Werte.
Im Folgenden werden das mögliche Ausgangsverhalten und die Steuerungszustände für diese Optionen aufgeführt:
oVerwaltung über das Anwendungsprogramm
oAktuelle Werte beibehalten
oAlle Ausgänge auf Standardwert setzen
oHardware-Initialisierungswerte
oSoftware-Initialisierungswerte
oAusgangsforcierung
HINWEIS: Informationen zum Reflexausgangsverhalten des TM3-Expert module finden Sie im Modicon TM3 Konfiguration von Erweiterungsmodulen – Programmierhandbuch.
Vom Anwendungsprogramm verwaltet
Das Anwendungsprogramm verwaltet die Ausgänge wie gewohnt. Dies gilt für die Zustände RUNNING und RUNNING mit externem Fehler.
HINWEIS: Ein Sonderfall ist der Zustand RUNNING mit externem Fehler, der von einem Fehler auf dem E/A-Erweiterungsbus verursacht wurde. Für weitere Informationen, siehe Allgemeine Beschreibung der E/A-Konfiguration.
Wählen Sie diese Option aus durch Auswahl von Steuerungseditor > SPS-Einstellungen > Verhalten der Ausgänge bei Stop > Aktuelle Werte beibehalten. Um auf den Steuerungseditor zuzugreifen, klicken Sie im Gerätebaum mit der rechten Maustaste auf die entsprechende Steuerung und wählen Objekt bearbeiten.
Dieses Ausgangsverhalten gilt für den Steuerungszustand STOPPED. Es gilt außerdem für den CAN-Bus im Steuerungszustand HALT. Die Ausgänge behalten ihren aktuellen Zustand bei, auch wenn das Ausgangsverhalten im Einzelnen je nach der Einstellung der Option E/As aktualisieren im Stop und den über die konfigurierten Feldbusse ausgelösten Aktionen stark abweicht.Weitere Einzelheiten zu diesen Variationen finden Sie unter .
Alle Ausgänge auf Standardwert setzen
Wählen Sie diese Option aus durch Auswahl von Steuerungseditor > SPS-Einstellungen > Verhalten der Ausgänge bei Stop > Alle Ausgänge auf Standardwert setzen. Um auf den Steuerungseditor zuzugreifen, klicken Sie im Gerätebaum mit der rechten Maustaste auf die entsprechende Steuerung, und wählen Sie Objekt bearbeiten.
Dieses Ausgangsverhalten gilt:
owenn die Steuerung vom Zustand RUN in den Zustand STOPPED wechselt.
ofalls die Steuerung vom Zustand RUN in den Zustand HALT wechselt.
onach dem Download der Anwendung
onach der Ausführung des Befehls "Reset Warm/Kalt"
onach einem Neustart
Dies gilt außerdem für CANbus im Steuerungszustand HALTDie Ausgänge werden auf den jeweiligen Status gesetzt und behalten diesen Status bei, auch wenn das Ausgangsverhalten im Einzelnen je nach der Einstellung der Option E/As aktualisieren im Stop und den über die konfigurierten Feldbusse ausgelösten Aktionen stark abweicht. Weitere Informationen zu diesen Variationen finden Sie unter Beschreibung der Steuerungszustände.
Hardware-Initialisierungswerte
Dies gilt für die Zustände BOOTING, EMPTY (im Anschluss an das Trennen und Wiederherstellen der Stromversorgung ohne eine Bootapplikation oder nach dem Auftreten eines Systemfehlers) und INVALID_OS.
Im Initialisierungszustand nehmen Analog-, Transistor- und Relaisausgänge die folgenden Werte an:
oFür einen Analogausgang: Z (Hohe Impedanz)
oFür einen Transistor-Schnellausgang: Z (Hohe Impedanz)
oFür einen Transistor-Standardausgang: 0 VDC
oRelaisausgang: Offen
Software-Initialisierungswerte
Dieser Ausgangszustand gilt für das Laden oder ein Reset der Anwendung. Sie gilt am Ende des Downloads oder am Ende eines kalten oder warmen Resets.
Die Software-Initialisierungswerte sind die Initialisierungswerte von Ausgangsimages (%I, %Q oder Variablen, die %I % oder %Q zugewiesen sind).
Standardmäßig sind sie auf 0 gesetzt, aber es ist möglich, die E/A in einer GVL zuzuweisen und den Ausgängen einen anderen Wert als 0 zuzuweisen.
Die Steuerung ermöglicht es, den Status bestimmter Ausgänge für Systemtests, zur Inbetriebnahme und Wartung auf einen definierten Wert zu forcieren.
Sie können den Wert eines Ausgangs nur dann forcieren, wenn die Steuerung mit EcoStruxure Machine Expert verbunden ist.
Dazu verwenden Sie den Befehl Wert forcen im Menü Debug.
Die Ausgangsforcierung setzt alle anderen Befehle (ausgenommen direktes Schreiben) an einem Ausgang außer Kraft, unabhängig von der gerade ausgeführten Taskprogrammierung.
Wenn Sie sich bei definierter Ausgangsforcierung von EcoStruxure Machine Expert abmelden, haben Sie die Möglichkeit, die Einstellungen der Ausgangsforcierung beizubehalten. Wenn Sie diese Option auswählen, steuert das Ausgangsforcing weiterhin die Zustände der ausgewählten Ausgänge, bis Sie eine Anwendung herunterladen oder einen der Reset-Befehle verwenden.
Wenn die Option E/A im Zustand STOP aktualisieren, sofern von Ihrer Steuerung unterstützt, aktiviert ist (Standardeinstellung), behalten die forcierten Ausgänge auch dann den forcierten Wert bei, wenn sich die speicherprogrammierbare Steuerung im Zustand STOP befindet.
Hinweise zur Forcierung der Ausgänge
Der zu forcierende Ausgang muss in einer Task enthalten sein, die von der Steuerung ausgeführt wird. Die Forcierung von Ausgängen in nicht ausgeführten Tasks bzw. in Tasks, deren Ausführung durch Prioritäten oder Ereignisse verzögert wurde, bleibt ohne Wirkung auf den Ausgang. Sobald jedoch die verzögerte Task ausgeführt wird, wird die Forcierung angewendet.
Je nach Taskausführung kann eine Forcierung Folgen für die Anwendung haben, die für Sie nicht unbedingt direkt ersichtlich sind. Ein Beispiel: Ein Ereignistask schaltet einen Ausgang ein. Sie versuchen später, den betreffenden Ausgang auszuschalten, das Ereignis wird zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht ausgelöst. In diesem Fall wird die Forcierung kurzerhand ignoriert. Zu einem späteren Zeitpunkt jedoch kann das Ereignis die Task auslösen, wobei dann auch die Forcierung angewendet wird.
Bei einer forcierten Variable blinkt die FSP-LED regelmäßig rot.
|
UNBEABSICHTIGTER GERÄTEBETRIEB |
oSie müssen genau mit den Folgen einer Forcierung für die Ausgänge in Verbindung mit den ausgeführten Tasks vertraut sein. oVersuchen Sie keinesfalls, Ein-/Ausgänge in Tasks zu forcieren, deren Ausführung zeitlich nicht präzise festgelegt werden kann, es sei denn, die Forcierung soll bei der nächsten Ausführung der Task angewendet werden, ungeachtet des jeweiligen Zeitpunkts. oWenn Sie einen Ausgang forcieren und keine direkte Wirkung auf den physischen Ausgang festzustellen ist, beenden Sie EcoStruxure Machine Expert nicht, ohne die Forcierung wieder aufzuheben. |
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben. |