Steuerungszustände und Ausgangsverhalten
Der Magelis SCU HMI Controller definiert das Ausgangsverhalten als Antwort auf Befehle und Systemereignisse, um eine größere Flexibilität zu ermöglichen. Bevor die Auswirkungen der Befehle und Ereignisse beschrieben werden, sollte dieses Verhalten genauer untersucht werden. So definieren standardmäßig verwendete Steuerungen z. B. nur zwei Optionen für das Ausgangsverhalten bei Stop: Das Zurückkehren zum Standardwert oder das Beibehalten der aktuellen Werte.
Im Folgenden werden das mögliche Ausgangsverhalten und die Steuerungszustände beschrieben, auf die diese Optionen angewendet werden.
oVerwaltung durch das Anwendungsprogramm
oBeibehalten der Aktuellen Werte
oAlle Ausgänge auf Standardwert setzen
oHardware-Initialisierungswerte
oSoftware-Initialisierungswerte
oAusgangsforcing
Mit der ControllerLockout-Funktion wird der Stopp-Modus der Steuerung gesperrt und entsperrt. Eine gesperrte Steuerung kann erst dann neu gestartet werden, wenn sie entsperrt wurde.
Der Versuch, eine gesperrte Steuerung zu starten, wird ignoriert, und es wird eine entsprechende Meldung angezeigt. Sie können eine Sperrung nur initiieren, wenn sich die Steuerung im Zustand STOPPED befindet. Wenn sich die Steuerung im Zustand RUNNING befindet und Sie versuchen, sie zu sperren, wird dieser Versuch ignoriert und eine Meldung angezeigt.
Die Funktion ControllerLockout wird nicht über SoMachine verwaltet; es handelt sich hierbei um eine interne boolesche Variable (_ControllerLockout) der HMI in Vijeo-Designer.
Weitere Informationen zur Verwaltung dieser Variable finden Sie in der Online-Hilfe von Vijeo-Designer.
Vom Anwendungsprogramm verwaltet
Das Anwendungsprogramm verwaltet die Ausgänge wie gewohnt. Dies gilt für die Zustände RUNNING und RUNNING mit Externem Fehler.
Zur Auswahl dieser Option wählen Sie Werte beibehalten im Dropdown-Menü Verhalten der Ausgänge bei Stop auf der Unterregisterkarte SPS-Einstellungen des Steuerungseditors. Um auf den Steuerungseditor zuzugreifen, klicken Sie im Gerätebaum mit der rechten Maustaste auf die entsprechende Steuerung und wählen Objekt bearbeiten.
Doppelklicken Sie im Fenster Geräte auf den Namen des HMISCU-Geräts, um auf den Steuerungseditor zuzugreifen.
Dieses Ausgangsverhalten gilt für den Steuerungszustand STOPPED. Es gilt außerdem für den CAN-Bus im Steuerungszustand HALT. Die Ausgänge werden auf den jeweiligen Zustand gesetzt und behalten diesen bei, auch wenn das Ausgangsverhalten im Einzelnen je nach der Einstellung der Option E/As aktualisieren im Stop und den über die konfigurierten Feldbusse ausgelösten Aktionen stark abweicht.Weitere Einzelheiten zu diesen Variationen finden Sie unter Beschreibung der Steuerungszustände.
Alle Ausgänge auf Standardwert setzen
Zur Auswahl dieser Option wählen Sie Alle Ausgänge auf Standardwert setzen im Dropdown-Menü Verhalten der Ausgänge bei Stop auf der Unterregisterkarte SPS-Einstellungen des Steuerungseditors. Um auf den Steuerungseditor zuzugreifen, klicken Sie im Gerätebaum mit der rechten Maustaste auf die entsprechende Steuerung, und wählen Sie Objekt bearbeiten.
Das Ausgangsverhalten wird beim Wechsel der Anwendung vom Zustand RUN in den Zustand STOPPED sowie vom Zustand RUN in den Zustand HALT angewendet. Es gilt außerdem für den CAN-Bus im Steuerungszustand HALT. Die Ausgänge werden auf den jeweiligen Zustand gesetzt und behalten diesen bei, auch wenn das Ausgangsverhalten im Einzelnen je nach der Einstellung der Option E/As aktualisieren im Stop und den über die konfigurierten Feldbusse ausgelösten Aktionen stark abweicht.Weitere Einzelheiten zu diesen Variationen finden Sie unter Beschreibung der Steuerungszustände.
Hardware-Initialisierungswerte
Dies gilt für die Zustände BOOTING, EMPTY (im Anschluss an das Trennen und Wiederherstellen der Stromversorgung ohne eine Bootapplikation oder nach dem Auftreten eines Systemfehlers) und INVALID_OS.
Im Initialisierungszustand nehmen Analog-, Transistor- und Relaisausgänge die folgenden Werte an:
oFür einen Analogausgang: Z (Hohe Impedanz)
oFür einen Transistor-Schnellausgang: Z (Hohe Impedanz)
oTransistor-Standardausgang: 0 VDC
oRelaisausgang: Offen
Software-Initialisierungswerte
Dieser Ausgangszustand gilt für das Laden oder ein Reset der Anwendung. Sie gilt am Ende des Downloads oder am Ende eines kalten oder warmen Resets.
Die Software-Initialisierungswerte sind die Initialisierungswerte von Ausgangsimages (%I, %Q oder Variablen, die %I % oder %Q zugewiesen sind).
Standardmäßig sind sie auf 0 gesetzt, aber es ist möglich, die E/A in einer GVL zuzuweisen und den Ausgängen einen anderen Wert als 0 zuzuweisen.
Die Steuerung ermöglicht es, den Zustand bestimmter Ausgänge für Systemtests, Inbetriebnahme und Wartung auf einen definierten Wert zu forcieren.
Sie können den Wert eines Ausgangs nur dann forcieren, wenn die Steuerung mit SoMachine verbunden ist.
Dazu verwenden Sie den Befehl Wert forcen im Menü Debug.
Die Ausgangsforcierung überschreibt alle anderen Befehle an eine Ausgabe, unabhängig von der Taskprogrammierung, die ausgeführt wird. (Dies gilt nicht für einen Ausgang, der momentan von den Funktionen der integrierten Steuerung verwendet wird, z. B. HSC/PTO/PWM.)
Wenn Sie sich bei definierter Ausgangsforcierung von SoMachine abmelden, haben Sie die Möglichkeit, die Einstellungen der Ausgangsforcierung beizubehalten. Wenn Sie diese Option auswählen, steuert das Ausgangsforcing weiterhin die Zustände der ausgewählten Ausgänge, bis Sie eine Anwendung herunterladen oder einen der Reset-Befehle verwenden.
Wenn die Option E/A im STOP-Zustand aktualisieren aktiviert ist (Standardeinstellung), behalten die forcierten Ausgänge auch dann den forcierten Wert, wenn sich die speicherprogrammierbare Steuerung im Zustand STOP befindet.
Hinweise zur Forcierung der Ausgänge
Der zu forcierende Ausgang muss in einer Task enthalten sein, die von der Steuerung ausgeführt wird. Die Forcierung von Ausgängen in nicht ausgeführten Tasks bzw. in Tasks, deren Ausführung durch Prioritäten oder Ereignisse verzögert wurde, bleibt ohne Wirkung auf den Ausgang. Sobald jedoch der verzögerte Task ausgeführt wird, wird die Forcierung angewendet.
Je nach Taskausführung kann eine Forcierung Folgen für die Anwendung haben, die für Sie nicht unbedingt direkt ersichtlich sind. Ein Beispiel: Ein Ereignistask schaltet einen Ausgang ein. Sie versuchen später, den betreffenden Ausgang auszuschalten, das Ereignis wird zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht ausgelöst. In diesem Fall wird die Forcierung kurzerhand ignoriert. Zu einem späteren Zeitpunkt jedoch kann das Ereignis den Task auslösen, wobei dann auch die Forcierung angewendet wird.
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UNBEABSICHTIGTER GERÄTEBETRIEB |
oSie müssen genau mit den Folgen einer Forcierung für die Ausgänge in Verbindung mit den ausgeführten Tasks vertraut sein. oVersuchen Sie keinesfalls, Ein-/Ausgänge in Tasks zu forcieren, deren Ausführung zeitlich nicht präzise festgelegt werden kann, es sei denn, die Forcierung soll bei der nächsten Ausführung der Task angewendet werden, ungeachtet des jeweiligen Zeitpunkts. oWenn Sie einen Ausgang forcieren und keine direkte Wirkung auf den physischen Ausgang festzustellen ist, beenden Sie SoMachine nicht, ohne die Forcierung wieder aufzuheben. |
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge haben. |